DeutschlandHallePotsdam

Neues Leben in Potsdam: Über 500 Besucher beim Tag der offenen Tür der Synagoge!

Am Sonntag fand im Synagogenzentrum Potsdam ein Tag der offenen Tür statt, der großen Andrang erlebte. Schätzungen zufolge besuchten etwa 500 Menschen die neue Synagoge, die im Jahr 2023 eröffnet wurde. Die Besucher strömten bereits eine halbe Stunde vor der offiziellen Öffnung durch die Eingangstür, und viele zeigten reges Interesse daran, die beeindruckende Einrichtung kennenzulernen. Durch eine Einlasskontrolle konnten die Sicherheitsmaßnahmen, die speziell nach dem Anschlag in Halle im Oktober eingerichtet wurden, beobachtet werden. Dies berichtete maz-online.de.

Die neue Synagoge in der Schloßstraße ist ein wichtiger Schritt für die jüdische Gemeinschaft, die in Potsdam keine permanente Einrichtung hatte, nachdem die alte Synagoge am Wilhelmplatz während der Reichspogromnacht zerstört wurde. Bis zur Eröffnung des neuen Zentrums war die jüdische Gemeinde in Potsdam auf Container an der Werner-Seelenbinder-Straße angewiesen, was von dem Gemeindevorsitzenden Evgeni Kutikow als unhaltbar bezeichnet wurde. In der DDR war jüdisches Leben kaum präsent, Religion wurde stark tabutisiert. Erst nach der Wiedervereinigung konnte die Gemeinde ein gewisses Maß an Struktur und Gemeinschaft wieder aufbauen, vor allem durch Zuwanderungen aus den ehemaligen Sowjetrepubliken.

Die Bedeutung der neuen Einrichtung

Die neue Synagoge bietet nun nicht nur einen Raum für religiöse Praktiken, sondern auch für kulturelle Veranstaltungen und die Ausbildung. Positives Feedback zur Eröffnung zeigt das gesteigerte Interesse an jüdischem Leben in der Region. Der synagogale Raum mit seiner Decke, die an ein Zeltdach erinnert und die Diaspora symbolisiert, ist ein eindrucksvolles Zeichen für die Wiederbelebung jüdischen Lebens in der Stadt. In orthodoxen jüdischen Gemeinden ist die Geschlechtertrennung durch eine Frauenempore ein zentraler Aspekt.

Die Sicherheitsvorkehrungen sind nach wie vor hoch, insbesondere in Anbetracht der Zunahme antisemitischer Vorfälle in Deutschland. So gab es 2018 in Potsdam sieben gemeldete antisemitische Vorfälle, ein Anstieg im Vergleich zu vier im Jahr 2017. Mehr als zwei Drittel dieser Straftaten sind Volksverhetzungen, wie von tagesspiegel.de berichtet wurde. Es herrscht Einigkeit darüber, dass Potsdam Jüdische Kindergärten und Schulen benötigt, um eine umfassende kulturelle und religiöse Ausbildung zu garantieren.

Ein neuer Anfang in Potsdam

Mit der Eröffnung des neuen Synagogenzentrums und geplanten Angeboten wie öffentlichen Vorträgen und Veranstaltungen für Schüler und Studierende ist ein bedeutender Schritt zur Förderung jüdischer Kultur in Potsdam gemacht worden. Führungen für Interessierte werden regelmäßig angeboten, und das Interesse an einer lebendigen jüdischen Gemeinschaft in der Stadt wird weiter wachsen. Die gegenwärtigen Herausforderungen, insbesondere im sozialen und kulturellen Bereich, sind jedoch nicht zu unterschätzen.

Die jüdischen Gemeinden in Potsdam, darunter die „Jüdische Gemeinde Stadt Potsdam“, die „Gesetzestreue Jüdische Landesgemeinde Brandenburg“ und die „Synagogengemeinde Potsdam“, zeigen unterschiedliche Schwerpunkte. So legt die Synagogengemeinde Wert auf religiöse und kulturelle Ausbildung und steht vor dem Problem, dass keine direkten Nachkommen der früheren Gemeinde existieren, während die größere Jüdische Gemeinde mehr soziale Arbeit leistet. Diese Verschiedenheiten führen auch zu Spannungen im Hinblick auf den Synagogenneubau.

Angesichts dieser komplexen Geschichte und der aktuellen Entwicklungen bleibt die Hoffnung, dass die neue Synagoge nicht nur ein Ort des Glaubens, sondern auch eine Stätte des Dialogs und der Bildung wird. Der Kampf gegen Antisemitismus in Deutschland, der eine lange Vorgeschichte hat, zeigt sich heute in den Bemühungen um ein gerechtes und sicheres Umfeld für jüdisches Leben, wie in der Aufarbeitung der Geschichte und der Schaffung von Bildungsschancen, unabhängig von der Herkunft, nötig ist (bpb.de).

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Werner-Seelenbinder-Straße, Potsdam, Deutschland
Beste Referenz
maz-online.de
Weitere Infos
tagesspiegel.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert