
Am Vormittag des 9. März 2025 kam es in einem Hackschnitzellager im Landkreis Kelheim zu einem verheerenden Brand, der einen geschätzten Schaden im unteren bis mittleren siebenstelligen Eurobereich verursachte. Das Feuer brach gegen 10:30 Uhr aus bisher unbekannten Gründen in einem Blockheizkraftwerk eines landwirtschaftlichen Betriebs in Abensberg aus. Die Flammen breiteten sich schnell auf den Hackschnitzelbunker und anschließend auf eine angrenzende Halle mit landwirtschaftlichen Geräten aus, was die Lage erheblich verschärfte.
Insgesamt drei Personen, darunter ein Mann und zwei Frauen, die zur Familie des Betriebsinhabers gehören, wurden leicht verletzt und mussten zur medizinischen Versorgung ins Krankenhaus gebracht werden. Zwei der Verletzten erlitten Rauchvergiftungen, während eine der Frauen einen Schock erlitt. Die Feuerwehr, die mit einem großflächigen Einsatz von 313 Feuerwehrkräften sowie mehreren Rettungskräften und einem Notarzt auf den Plan gerufen wurde, war bis in die späten Abendstunden mit den Nachlöscharbeiten beschäftigt und hielt bis in die Nacht Brandwache. Einsatzleiter Martin Amann von der Feuerwehr Pullach berichtete von chaotischen Bedingungen während des Einsatzes, der durch die Unterstützung eines benachbarten Landwirts und zusätzliche Brandbekämpfer zur Wasserversorgung erleichtert wurde.
Ursachenforschung und Sicherheitsmaßnahmen
Um die Ursachen des Feuers zu klären, wurde der Kriminaldauerdienst der Kriminalpolizei in Landshut verständigt. Häufige Brandursachen in Hackschnitzellagern sind Rückbrände, die aus der Ausbreitung der Glutzone aus dem Ofenraum in den Hackschnitzelbunker resultieren. Etwa 22 % der Brandfälle in solchen Anlagen gehen auf Rückbrände zurück, während 18 % der Brände in der Austragung im Hackschnitzelbunker entstehen und 7 % auf Selbstentzündung zurückzuführen sind. In Bezug auf Sicherheitsvorkehrungen fordert die DIN EN 303-5 Maßnahmen gegen Rückbrand in automatischen Heizkesseln.
Hackschnitzel, die aus zerkleinerten Holzstücken bestehen und zur Energiegewinnung in Heizkraftwerken genutzt werden, haben in Deutschland eine zunehmende Bedeutung als alternative Energieträger. Die Nutzung von Holzrohstoffen macht mittlerweile etwa 5 % der Energieversorgung aus, wobei 2022 ein Rekordholzeinschlag von 13,8 Millionen Kubikmetern zur Energiegewinnung verzeichnet wurde. Diese steigende Bedeutung macht die Sicherheitsaspekte beim Betrieb von Hackschnitzelanlagen zudem umso relevanter.
Der Brandort in Abensberg wird voraussichtlich am Montag untersucht, sobald das Löschwasser abgelassen und die Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden.
Insgesamt zeigt dieser Vorfall die hohe Gefährdung und die relevanten Sicherheitsfragen, die im Zusammenhang mit der Nutzung von Hackschnitzel als Energieträger bestehen.