
Sechs Menschen sind bei oder nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg gestorben, wie Merkur berichtete. Eine 52-jährige Frau erlag ihren Verletzungen im Krankenhaus. Der Vorfall ereignete sich kurz vor Weihnachten, als ein 50-jähriger Mann mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt raste. Zu den bisherigen Todesopfern zählen ein neunjähriger Junge sowie fünf Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren. Die Zahl der Verletzten beläuft sich auf knapp 300.
Der mutmaßliche Täter, ein Mann aus Saudi-Arabien, befindet sich in Untersuchungshaft. Vor der Tat hatte er wiederholt Kontakt zu den Behörden und war zwischen April 2023 und Oktober 2024 in sieben Ermittlungsverfahren involviert. Die Ermittlungen konzentrieren sich jetzt auf die Schuldfähigkeit des Mannes, ein psychologisches Gutachten wird in Auftrag gegeben. Es ist zudem bekannt, dass der Mann zwischen einer Fußgängerampel und einer Betonblocksperre hindurchfuhr, wobei der Abstand jeweils rund sechs Meter betrug. Der Standplan des Veranstalters sah eine Durchfahrtbreite von insgesamt vier Metern vor. Es wird untersucht, warum Flucht- und Rettungswege nicht mit Stahlketten gesichert waren und warum ein Polizeifahrzeug nicht an dem vorgesehenen Standort positioniert war.
Erhöhte Opferzahlen und psychische Folgen
Zwei Wochen nach dem Anschlag wurden die Zahlen der Verletzten nach oben korrigiert. Während zunächst 235 Opfer gemeldet waren, gab das Innenministerium nun 299 verletzte Personen an, wie derwesten.de berichtete. Die Erhöhung der Zahl der Verletzten resultierte daraus, dass einige Opfer sich später meldeten oder ihre Verletzungen erst jetzt dem Anschlag zugeordnet werden konnten. Laut Roland Weber, dem Opferbeauftragten des Bundes, beträgt die gesamte Zahl der Opfer, inklusive seelisch Betroffener, 531. Dazu zählen auch traumatisierte Augenzeugen und Angehörige der Verletzten.
Der Anschlag ereignete sich am 20. Dezember, als der 50-jährige Mann mit seinem Auto über das Weihnachtsmarktgelände raste. Neben den fünf Toten wurden zahlreiche Menschen verletzt. Die psychische Erkrankung des Täters und ein möglicher islamophober Hintergrund stehen im Mittelpunkt der Ermittlungen.