
In Magdeburg wurden kurz nach dem Jahreswechsel hunderte tote und verwahrloste Schafe entdeckt, was zu einem umfassenden Einsatz von Polizei und Veterinäramt führte. Die grausame Entdeckung erfolgte am 4. Januar, als Anwohner in der Berliner Chaussee alarmierten und auf den verstörenden Zustand der Tiere hinwiesen. Unter den geretteten Tieren befanden sich knapp 400 Schafe und über ein Dutzend Hunde, die dringend versorgt werden mussten. Die Tiere sind nun in Obhut der Stadt, während die genauen Umstände des Vorfalls noch aufgeklärt werden müssen, wie Tag24 berichtet.
Obwohl die Schafe und Hunde gerettet wurden, sind die Hintergründe des Todes von etwa 400 Tieren bislang unbekannt. Einige der gefallenen Schafe waren bereits skelettiert, was die Tragik der Situation unterstreicht. Zudem zeigt sich, dass Verstöße gegen das Tierschutzrecht vorliegen, was die Ermittlungen gegen die 62-jährige Halterin aus Gommern verstärkt. Diese sei bekannt als „Animal Hoarder“ und erhalte ein Betreuungsverbot. Das Veterinäramt und die Polizei haben bereits mehrere Stunden damit verbracht, die Situation zu bewerten und erste Maßnahmen zu ergreifen. Tote Schafe wurden aus dem Hofgebiet abtransportiert, und einige Tiere wurden zurückgelassen, wie in einem Bericht von MDR ausgeführt wird.
Tierwohl im Fokus der Behörden
Die überlebenden Schafe zeigen mittlerweile Fortschritte in ihrer Gesundheit, da sie rund um die Uhr vom Veterinäramt versorgt werden. In den letzten Wochen konnten sogar zahlreiche Lämmer das Licht der Welt erblicken. Dennoch bleibt unklar, wie die Tiere vor der Rettung in diese prekäre Lage gelangten. Das Veterinäramt hatte in der Vergangenheit mehrere Bürgermeldungen über die Halterin erhalten, jedoch wurde bisher keine ausreichende Prüfung der Situation vorgenommen.
Die Umstände der Tierhortung und das Versagen von zuständigen Behörden werfen ein dunkles Licht auf den Umgang mit Tieren in Not. Ein umfassender Aufarbeitungsprozess ist bereits vom Magdeburger Stadtrat angestoßen worden, um herauszufinden, wie es zu diesem massiven Tierleid kommen konnte. Es bleibt abzuwarten, wie die Eigentumsfrage gelöst wird und welche Lehren aus diesem Vorfall gezogen werden.
Tierschutz: Ein waches Auge auf Tierhortung
Der Fall in Magdeburg ist nicht isoliert; bundesweit sind Tierhortung und die unzureichende Versorgung von Tieren ein zunehmend besorgniserregendes Thema. Laut dem Deutschen Tierschutzbund wurden im Jahr 2023 insgesamt 115 Fälle von Tierhortung mit 6.691 betroffenen Tieren registriert, was einen Höchststand darstellt. Die Dunkelziffer ist vermutlich hoch, da viele Fälle nicht gemeldet werden. Die häufigsten gehorteten Tiere sind Katzen, gefolgt von kleinen Haustieren.
Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit für eine engmaschige Überwachung und schnelles Handeln durch die zuständigen Behörden. Die umgesetzten Maßnahmen in Magdeburg könnten als Beispiel für zukünftige Einsätze dienen, um zukünftiges Tierleid zu verhindern.