
Ein Kampfsportverein im sachsen-anhaltinischen Klötze steht im Fokus der Öffentlichkeit. Der Verein wird verdächtigt, ein Rückzugsort für Neonazis zu sein. Vereinsvorsitzender ist Thomas Korell, ein 42-jähriger AfD-Bundestagsabgeordneter und sportpolitischer Sprecher der AfD-Landtagsfraktion. In den letzten Wochen sorgten Berichte über rechtsextreme Sympathien innerhalb des Vereins für Aufregung.
Auf der Facebook-Seite des Klötzer Kampfsportvereins wurden Mitglieder dokumentiert, die T-Shirts und andere Bekleidungsstücke mit rechtsradikalen Symbolen trugen. Auch der Hitlergruß wurde dabei zur Schau gestellt, bevor die belastenden Bilder begierig gelöscht wurden. Diese Vorfälle haben dazu geführt, dass der Landessportbund Sachsen-Anhalt seine finanziellen Förderungen an den Verein auf dem Prüfstand hat. Seit 2020 flossen etwa 6000 Euro an den Verein, dessen Unterstützung jetzt in Frage steht, wie tag24.de berichtet.
Verstrickungen mit der Neonaziszene
Die Gruppierung „Jedes Jahr im Sommer“ hat das Ziel, die Duldung von Neonazis und die politischen Ansichten des Vereins ans Licht zu bringen. In einem Artikel wird auf ein Gruppenfoto vom 9. Oktober 2024 verwiesen, das Mitglieder des Vereins zeigt, darunter eine Person, die ein T-Shirt des Neonazi-Kampfsportevents „Kampf der Nibelungen“ trägt. Diese Veranstaltung wurde 2013 gegründet und ist für die Anwerbung von Neonazis bekannt geworden, bis sie 2019 behördlich untersagt wurde.
Die auf dem Foto genannten Mitglieder, wie Lars Richter, waren auch in andere rechtsextreme Aktivitäten eingebunden. Richter nahm an Neonazi-Demonstrationen in Magdeburg teil. Weitere Vereinsmitglieder wie Florian Müller, Paul Opitz und Ben Schmigowski haben ebenfalls Indizien auf eine Verstrickung in die Neonaziszene. Insbesondere Müller fiel durch die Teilnahme an einem Karnevalsereignis mit dem Hitlergruß auf. Diese Unruhen zielen darauf ab, das Bild des Vereins und seiner Mitglieder in der Öffentlichkeit zu verschlechtern, wie jedesjahrimsommer.net berichtet.
Reaktionen und Bemühungen um ein neues Image
Trotz dieser belastenden Informationen betont der Kampfsportverein, dass er sich um ein weltoffenes und tolerantes Auftreten bemühe. In einem aktuellen Facebook-Post distanzierte sich der Verein von Extremismus und setzte sich für ein respektvolles Miteinander ein. Thomas Korell, der auch als Dackdecker tätig ist, hat eine Anzeige gegen die Verbreitung dieser Behauptungen erstattet und behauptet, niemand werde aufgrund seiner Kleidung abgelehnt.
Die Vorwürfe sorgen jedoch auch in Kreisen von Organisationen gegen Rechtsextremismus für Besorgnis. Der Miteinander e.V. in Magdeburg sieht die Situation als problematisch und befürchtet, dass Rechtsextremismus in die Jugend hineinsozialisiert wird. Dies unterstreicht die Herausforderungen, mit denen sich der Verein und die umgebende Gemeinschaft konfrontiert sehen.
Weitere Hintergrundinformationen zu diesem Thema finden sich im Dokument von sportundpolitik.de.