
Inmitten der zunehmenden Verbreitung von Fake News und Desinformation auf Social-Media-Plattformen zeigen die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland, insbesondere die „Tagesschau“ und die ARD-Landesrundfunkanstalten, entschlossenes Handeln. Laut Remszeitung plant die „Tagesschau“, ihre Kapazitäten zur Faktenprüfung bis Ende 2023 erheblich zu steigern. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass Meta, die Muttergesellschaft von Facebook, Instagram und Threads, die Zusammenarbeit mit Faktenprüfern in den USA beenden wird, wie Mark Zuckerberg in einem Video ankündigte.
Die Entscheidung von Meta, die Faktenprüfung auszulagern und durch ein nutzerbasiertes Moderationssystem zu ersetzen, wirft Fragen auf. Auch wenn kress.de dies berichtet, haben ARD und „Tagesschau“ betont, dass sie diese Verantwortung nicht als Ersatz für Plattformbetreiber verstehen. Vielmehr sollen ihre Maßnahmen die vorhandene Informationslandschaft unterstützen und stärken.
Faktenfinder als zentrale Anlaufstelle
Die „Tagesschau“ bietet auf ihrer Webseite einen speziellen „Faktenfinder“ an, der gezielt verschiedene Themen untersucht und deren Widerhall in den sozialen Medien analysiert. Kürzlich hat das Team auch Äußerungen des Tatverdächtigen Taleb A. im Zusammenhang mit dem Anschlag von Magdeburg eingehend geprüft. Der Erste Chefredakteur von ARD-Aktuell, Marcus Bornheim, macht deutlich, dass die Bereitstellung verlässlicher Informationen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt von entscheidender Bedeutung ist.
Aktuell beschäftigt der NDR sieben Mitarbeiter im Bereich Faktencheck und Verifikation, mit einer geplanten Verstärkung bis Ende des Jahres. Des Weiteren sind Kooperationen zwischen ARD-aktuell und dem NDR im Bereich Faktencheck in Prüfung.
Die Verantwortung in einem digitalen Zeitalter
Die ARD-anstalten sehen die Verantwortung für die Eindämmung von Falschinformationen und KI-manipulierten Medien nicht nur bei sich, sondern auch bei den Plattformbetreibern und den Regulierungsbehörden. Dies deckt sich mit dem breiteren Kontext, in dem die EU Initiativen wie „EU vs. Disinfo“ und das European Digital Media Observatory ins Leben gerufen hat, um Desinformationskampagnen zu dokumentieren und zu bekämpfen, wie in einer Analyse von bpb.de thematisiert wird.
Das Problem der Fake News wurde seit der Wahl Donald Trumps 2016 und dem Brexit-Referendum verstärkt in den Fokus gerückt. Politische Akteure nutzen desinformative Inhalte zur Manipulation in ihren eigenen Interessenslagen. Die dollen Umstände machen deutlich, dass ein differenzierter Ansatz zur Bekämpfung von Fake News erforderlich ist, um einen angemessenen Informationsaustausch zu gewährleisten und das Vertrauen in seriöse Medien zu wahren.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass die ARD mit ihrer Offensive zur Faktenprüfung und der Einführung weiterer Initiativen einen wesentlichen Schritt unternimmt, um der zunehmenden Bedrohung durch Desinformation in sozialen Medien entgegenzuwirken.