
Der letzte Zeitungskiosk in Hoyerswerda, ehemaliger Treffpunkt für Einheimische und Berber des Klatsches, steht vor einer grundlegenden Transformation. Barnabas Krizsó, ein gebürtiger Hoyerswerdaer, hat den Kiosk von der langjährigen Betreiberin Bärbel Rosenberg übernommen, die über 25 Jahre das Geschäft führte und für ihr Gespür für aktuelle Geschichten bekannt war. Der Kiosk wird nicht mehr als Verkaufsstelle für Zeitungen und Magazine fungieren, sondern als kulinarisches Angebot umgestaltet.
Vor gut zwei Jahren schloss der Kiosk seine Pforten und seitdem hat sich viel getan. Aktuell laufen umfangreiche Renovierungsarbeiten, die unter anderem die Erneuerung der Elektroanlage und die komplette Entkernung des Innenraums umfassen. Zudem wurden Trinkwasser- und Abwasseranschlüsse gelegt und die Fenstergitter gestrichen und instand gesetzt. Aktuell steht noch der Abschluss der Restarbeiten an Fußboden und Decke sowie die Lieferung einer Sicherheitstür an, die in drei Wochen erfolgen soll. Geplant ist eine Eröffnung im Mai dieses Jahres, wobei die ursprünglich anvisierte Eröffnung im März nun jedoch nach hinten verschoben wurde.
Ein neues gastronomisches Angebot
Das geplante Angebot im Kiosk soll im Sommer Softeis, Kaffee und Slush-Eis umfassen, während im Winter Hotdogs und Pinsa auf der Speisekarte stehen. Der Erfolg des Angebots hängt jedoch stark von den verfügbaren Gerätschaften ab, die noch installiert werden müssen. Barnabas Krizsó bringt zudem spezielle Erfahrungen aus der Gastronomie mit, da er während der Woche im Gewürzhandel tätig ist und am Wochenende ein Catering mit brasilianischen Grillspezialitäten anbietet.
Eine positive Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz hat Krizsó auch die Genehmigung zur Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Kiosks ermöglicht, was die Nachhaltigkeit des neuen gastronomischen Konzepts zusätzlich fördern wird. Der Kiosk selbst befindet sich im Wohnkomplex I, einem bedeutenden kulturellen Erbe der Stadt, das mehrere Bauwerke umfasst, die zwischen 1955 und 1989 errichtet wurden. Dazu zählen auch kunsthistorisch wertvolle Werke wie der „Vogelbaum“ und der „Römerbrunnen“.
Fördergelder für die Stadtentwicklung
Das Gastronomiekonzept des Kiosks fügt sich in den größeren Stadtumbau von Hoyerswerda ein, für den der Bund und der Freistaat Sachsen rund 2,2 Millionen Euro bereitgestellt haben. Diese Fördermittel stammen aus dem Bund-Länder-Programm „Stadtumbau“ und sollen unter anderem genutzt werden, um Leerstände zu reduzieren und die Infrastruktur zu verbessern. Vor allem die Sanierung des ehemaligen Konrad-Zuse-Gymnasiums, das um einen Neubau erweitert werden soll, ist ein Schwerpunkt dieses Programms. Der Neubau wird als zentraler Schulstandort konzipiert und erhält dazu 1,4 Millionen Euro an Fördergeldern.
Die Transformation des Kiosks ist somit nicht nur lokal von Bedeutung, sondern steht auch im Kontext eines umfassenden Entwicklungsplans, der die Attraktivität und Lebensqualität in Hoyerswerda steigern soll. Mit der Wiederbelebung eines traditionsreichen Standortes und einem neuen gastronomischen Angebot wird ein Stück Stadtgeschichte in einem neuen Licht erstrahlen, während die Stadt gleichzeitig zahlreiche Herausforderungen im Bereich urbaner Entwicklung meistert.
Für die Bürger Hoyerswerdas ist die Wiedereröffnung des Kiosks ein Lichtblick, der Schlossmomente der Vergangenheit revitalisiert und durch frische kulinarische Konzepte ergänzt.
Sächsische.de berichtet, dass …
Wikipedia liefert Informationen über …
Hoyerswerda.de berichtet über den …