
Die Deutsche Bahn hat ambitionierte Pläne für den Ausbau des Schienennetzes in der Region Kamenz vorgestellt. Wie die Sächsische berichtet, betrifft das Vorhaben die Strecke von Arnsdorf über Kamenz bis Hosena und soll bis zum Jahr 2035 abgeschlossen sein. Die Maßnahmen sind Teil einer umfassenderen Strategie zur Modernisierung und Elektrifizierung des deutschen Schienennetzes, die auch in anderen Teilen Deutschlands vorangetrieben wird, wie in der DB Infra Go dargestellt.
Aktuell verkehrt die Städtebahn S8 nur bis Kamenz und bietet keine direkte Verbindung nach Hoyerswerda oder Senftenberg an. Änderungen in der Fahrplangestaltung sind erforderlich; während der Woche erfolgt die Bedienung der Strecke nur im Feierabendverkehr. Wochenendfahrten zu den Seenlandfahrten stellen eine Ausnahme dar. Um die Mobilität in der Region zu verbessern, strebt die Deutsche Bahn an, eine stündliche Direktverbindung von Kamenz nach Hoyerswerda und Senftenberg einzuführen.
Elektrifizierung und infrastrukturelle Maßnahmen
Ein zentrales Element des Projekts ist die Elektrifizierung der gesamten Bahnstrecke. Diese ist notwendig, da im Verkehrsverbund Oberelbe ab 2031 keine dieselbetriebenen Züge mehr fahren sollen. Aktuell beträgt der Anteil elektrifizierter Strecken in Deutschland etwa 62 %, mit einem angestrebten Ziel von 65 % bis 2030, wie auch die Allianz pro Schiene festhält. Elektrische Antriebe sind nicht nur effizienter, sondern tragen auch zur Reduktion von CO2-Emissionen und Luftschadstoffen bei.
Für die Realisierung der Bauprojekte sind umfangreiche infrastrukturelle Änderungen nötig. So sollen zwei neue Kreuzungsbahnhöfe in Großröhrsdorf und Bischheim-Gersdorf entstehen, während auch die Bahnhöfe in Kamenz, Cunnersdorf und Straßgräbchen-Bernsdorf Anpassungen der Spurpläne erfahren werden. Zudem ist der Bau eines neuen Haltepunkts Nord „Am Steinbruch“ in Bernbruch geplant. Des Weiteren wird der Bahnhof Kamenz auf vier Gleise erweitert, und eine Fußgänger-Querung zwischen den Gleisen ist erforderlich.
Kosten und Zeitrahmen
Die Umsetzung dieser umfassenden Maßnahmen wird von Seiten der Deutschen Bahn als prioritär betrachtet. Der Südabschnitt von Arnsdorf bis Kamenz soll bis 2032 fertiggestellt werden, während der Nordabschnitt bis Hosena im Jahr 2033 beginnen und bis 2035 abgeschlossen sein soll. Dieses Vorhaben ist Teil eines größeren Investitionsprogramms, in dem im Jahr 2022 rund 9 Milliarden Euro in das Schienennetz geflossen sind, wie die DB Infra Go angibt. Das Ziel ist es, Städte besser, schneller und effizienter miteinander zu verbinden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die geplanten Maßnahmen für Kamenz nicht nur die Regionalanbindung verbessern, sondern auch einen wichtigen Schritt in Richtung umweltfreundlicher Mobilität darstellen. Die Elektrifizierung der Bahnstrecke wird entscheidend zur Erreichung der Klimaziele im Verkehrswesen beitragen und die Wettbewerbsfähigkeit des Schienenverkehrs in Deutschland stärken.