
Chemnitz hat sich in den letzten Jahren zu einem Schauplatz kultureller Vielfalt und kreativer Entfaltung entwickelt. Mit der Ernennung zur Kulturhauptstadt Europas 2025, gemeinsam mit Nova Gorica in Slowenien, wird dieser Wandel nun mit einem groß angelegten Programm gefeiert. Unter dem Motto „C the Unseen“ lädt die Stadt dazu ein, verborgene Schätze und innovative Facetten ihrer Kultur zu entdecken. Rund 38 Städte und Gemeinden aus der Region Mittelsachsen, dem Zwickauer Land und dem Erzgebirge sind in die Feierlichkeiten integriert und leisten ihren Beitrag zu über 100 geplanten Projekten.
Die offizielle Eröffnung fand am 18. Januar 2025 mit einem festlichen Akt im Chemnitzer Opernhaus statt. Vertreten waren hochkarätige Gäste wie der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und der EU-Kommissar Glenn Micallef. Der Festakt, künstlerisch untermalt mit Musik und Schauspiel, endete mit der Europahymne und einem Schlussbild, das die Bedeutung der kulturellen Vielfalt unterstrich.
Die Stadt hat eine bewegte Geschichte, die von massiven Zerstörungen nach dem Zweiten Weltkrieg geprägt ist. So waren etwa 85 % der Stadt betroffen. Heute sind in Chemnitz beeindruckende Bauwerke wie das Karl-Marx-Denkmal, die zweitgrößte Porträtbüste der Welt, oder die zahlreichen denkmalgeschützten Gebäude im Stadtviertel Kaßberg zu finden. Dieses stellt ein bedeutendes Erbe der Architektur des Jugendstils und der Gründerzeit dar und gehört zu den größten zusammenhängenden Vierteln Europas. Zudem hat sich der Brühl zu einem beliebten kulturellen Zentrum entwickelt, bereichert durch Wandbilder, Cafés und vielfältige Veranstaltungen.
Die niedrige Kaltmiete von durchschnittlich 5,92 Euro pro Quadratmeter macht Chemnitz auch als Wohnort attraktiv.
Vielfältige Projekte im Kulturhauptstadtjahr
Das Kulturhauptstadtjahr bringt ein facettenreiches Programm mit sich, darunter der Kunst- und Skulpturenweg „Purple Path“, der sich mit der Bergbaugeschichte der Region beschäftigt. Ein weiteres Highlight ist das Projekt #3000Garagen, welches die Garagen als kreative Räume in den Fokus rückt. Um Nachhaltigkeit und nachbarschaftliche Aktivitäten geht es beim Projekt „Gelebte Nachbarschaft“. Außerdem wird das Kunstfestival „Begehungen“ zahlreiche leerstehende Gebäude in Galerien verwandeln. Ein weiteres bedeutendes Ereignis ist die Ausstellung von Werken des norwegischen Malers Edward Munch zum Thema „Angst“.
Ein gesellschaftliches Sportereignis wird die Europäische Friedensfahrt sein, die die Bürger von Chemnitz und darüber hinaus zusammenbringen soll. Das finale Programm-Buch wird ab dem 18. Januar 2025 zur Verfügung stehen.
Die Chemnitz 2025 gGmbH, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt, organisiert die Aktivitäten und Projekte rund um die Kulturhauptstadt. Die Gesellschaft zielt darauf ab, nachhaltige Strukturen zu schaffen und soziale sowie kulturelle Teilhabe zu fördern. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit erstrecken sich von der Soziokultur bis hin zur Umwelt und Ernährungs- sowie Esskultur.
Oberbürgermeister Sven Schulze beschreibt die anstehenden Herausforderungen und Chancen als Entdeckungsreise durch Chemnitz und betont die Kreativität der Stadt. In diesem Sinne möchte die Stadt nicht nur ihre eigene Bevölkerung mit einbeziehen, sondern auch Besucher aus ganz Europa anziehen, um die bisherigen Stärken und Zukunftsperspektiven Chemnitzer Kultur sichtbar zu machen.
Durch die Kulturhauptstadt-Ernennung erhofft sich die Stadt Chemnitz langfristige Impulse für die Stadtentwicklung sowie internationale Vernetzung. Die durch EU-Kommissar Micallef verliehene Melina-Mercouri-Preis in Höhe von 1,5 Millionen Euro zeigt zudem das Engagement und die enorme Bedeutung, die dem Kulturhauptstadtjahr beigemessen wird.
Für weitere Informationen zu Verkehr, ÖPNV und dem Kulturprogramm steht die Website der Stadt Chemnitz zur Verfügung.