Am 5. März 2025 wird in Chemnitz der Friedenstag begangen, der der Bombardierung der Stadt am 5. März 1945 gedenkt. An diesem Tag zerstörten rund 700 britische und amerikanische Flugzeuge etwa 80 Prozent der Innenstadt und forderten mehr als 2.100 Menschenleben. Berichten von der Technischen Universität Chemnitz zufolge war die Staatliche Akademie für Technik, der Vorgänger der heutigen Universität, ebenfalls der Zerstörung ausgesetzt. Diese wurde am 24. Februar 1945 aufgrund der Kriegsschäden geschlossen und erlebte drastische Rückgänge in der Studierendenzahl, die bis zu einem Tiefpunkt von 102 im Wintersemester 1942/43 sank.
Die Bombardierungen zwischen 1939 und 1945 waren Teil eines strategischen Angriffsplans der Alliierten, der darauf abzielte, zivile Infrastruktur und kriegswichtige Industrie zu zerstören sowie die moralische Widerstandskraft der deutschen Zivilbevölkerung zu brechen. Dies wird in der Wikipedia) ausführlich dokumentiert. Der Luftangriff auf Chemnitz war eine Konsequenz aus diesen erweiterten kriegstechnischen Strategien.
Aktivitäten und Gedenken
Der Friedenstag 2025 umfasst eine Vielzahl an Veranstaltungen in Chemnitz. Dazu gehört eine Laufaktion, bei der Teilnehmer eine 10,5 Kilometer lange Strecke in Herzform zurücklegen werden. Zudem finden am Chemnitzer Neumarkt Lesungen und Aktionen von 11 bis 21 Uhr statt, die darauf abzielen, an die Schrecken des Kriegs und die Bedeutung des Friedens zu erinnern.
Oberbürgermeister Sven Schulze wird den Tag mit einer Gedenkveranstaltung eröffnen, die am Mahnmal für die Opfer der Bombardierung stattfinden wird. Im vergangenen Jahr, am 5. März 2024, stand der Friedenstag unter dem Motto „Frieden für die Stadt – eine Stadt für den Frieden“. Auch hier wurden Kränze niedergelegt, und Zeitzeugen teilten ihre Erinnerungen an die Bombennacht.
Zahlreiche Denkmäler in Chemnitz erinnern an die Opfer, darunter ein Gedenkstein des Bildhauers Volker Beier, der der Deportation der Chemnitzer Jüdinnen und Juden in die Vernichtungslager von 1942 bis 1945 gedenkt. Jährlich wird auch über den Friedenstag hinaus den Opfern des nationalsozialistischen Regimes gedacht.
Ein Appell für den Frieden
Während der Hauptveranstaltung wird ein Programm präsentiert, das für den Frieden weltweit appelliert. Kinder der Städtischen Musikschule werden ebenfalls in diese wichtige Botschaft einbezogen. Literarische Beiträge werden durch Berichte geprägt, die Kinder in den Mittelpunkt stellen. Die emotionalen Berührungspunkte dieser Erinnerungen verdeutlichen die Auswirkungen von Krieg auf die Zivilbevölkerung, die auch heute noch von Bedeutung sind.
Durch diese vielfältigen Aktionen und Erinnerungen wird der Chemnitzer Friedenstag zu einem wichtigen Ereignis, das die kahlen historischen Fakten mit den persönlichen Erzählungen der Zeitzeugen verbindet und einen eindringlichen Appell für den Frieden in der Gegenwart und Zukunft sendet.
