
In Chemnitz sorgte das Projekt „New Chemnitz Orchestra“ für Aufsehen, aber auch für erhebliche Kontroversen. Es wurde ins Leben gerufen, um die kulturelle Vielfalt der Stadt zu fördern und sollte als ein wichtiger Bestandteil der Kulturhauptstadt-Initiative dienen. Mit einem Budget von 60.000 Euro wollte der Verein Kukaye Moto das Projekt realisieren. Hauptperson des Vorhabens ist der talentierte Musiker Arbah Manillah, der aus Tansania stammt und eine tragende Rolle bei der Entwicklung des Orchesters spielte.
Die Projektvorstellung fand vor einem Jahr statt und versammelte über 100 Musiker aus verschiedenen kulturellen Hintergründen. Doch trotz der initialen Begeisterung blieb die erhoffte Finanzierung durch die Kulturhauptstadt-Gesellschaft aus, was zu einer Budgetlücke führte, die das Projekt erheblich belastete. Diskussionen über Schuldzuweisungen und Verantwortlichkeiten wurden laut, was das Image des Projekts weiter beeinträchtigte.
Kukaye Moto: Eine Plattform für Kultur und Musik
Der Verein Kukaye Moto, gegründet am 01.07.2007 in Iringa, Tansania, verfolgt das Ziel, Kunst und Kultur zu fördern und den interkulturellen Austausch zu stärken. Der Name „Kukaye Moto“ setzt sich aus dem Kihehe-Wort „Kukaye“ (Gemeinschaft, Verbundenheit, Einheit) und dem Suaheli-Wort „Moto“ (Feuer, Leidenschaft, Energie) zusammen. Symbolisch wird der Verein als ein Baum dargestellt, dessen Blätter für diverse kulturelle Projekte stehen, die von der Gemeinschaft getragen werden.
Kukaye Moto ist aktiv in Deutschland, Tansania und Malawi und organisiert regelmäßig offene Bühnen, Workshops und Festivals. Die Kukaye Moto Band vereint Multikulturalität in ihrer Musik und fördert so die Verbindung zwischen verschiedenen Kulturen. Auch der Kukaye Moto Channel, eine Plattform für Künstler, die unterschiedliche Kunstformen präsentieren möchten, ist ein zentrales Element der Vereinsaktivitäten.
Die Herausforderungen der internationalen Kulturförderung
Die Probleme, vor denen das „New Chemnitz Orchestra“ steht, sind nicht einzigartig. Auf IGBK wird deutlich, dass transnationale Organisationen häufig vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Diese Organisationen unterstützen die internationale kulturelle Zusammenarbeit und fördern bilaterale oder multilaterale Projekte, die oft über nationale Interessen hinausgehen.
Das Ziel solcher Programme ist es, den Austausch von Künstlern zu fördern und sie bei der Entwicklung ihrer Projekte zu unterstützen. Besonders wichtig ist dies schriftlich geregelt, da viele dieser Förderungen an strenge Auflagen und Auswahlverfahren gebunden sind. Programme wie die der European Cultural Foundation oder des Fonds Roberto Cimetta stellen wichtige Ressourcen dar, um kulturelle Projekte international zu realisieren.
In Anbetracht der Schwierigkeiten, mit denen das „New Chemnitz Orchestra“ konfrontiert ist, bleibt abzuwarten, ob und wie sich das Projekt weiterentwickeln wird. Die Verantwortlichen und die Gemeinschaft hoffen weiterhin auf Lösungen, die sowohl die Finanzierung als auch die künstlerische Vision des Orchesters unterstützen.