
Der tragische Fall von Valeriia, einem 9-jährigen Mädchen aus der Ukraine, überschattet den Alltag in Deutschland. Am 3. Juni 2024 wurde Valeriia von dem Ex-Partner ihrer Mutter entführt und starb tragischerweise. Der 37-jährige Moldauer wurde vom Landgericht Chemnitz wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt, nachdem die Richter festgestellt hatten, dass er das Kind heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen getötet hatte. Valeriias Mutter war vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflohen und hatte im Frühjahr 2024 eine Beziehung mit dem Angeklagten begonnen, die sich jedoch als gefährlich herausstellen sollte. Wie Tagesspiegel berichtet, zeigte der Angeklagte gewalttätiges Verhalten gegenüber der Mutter und drohte ihr, was schließlich zur Trennung führte.
Am Tag ihres Verschwindens wurde Valeriia nicht wie gewohnt vom Schulhort abgeholt. Ihre Abwesenheit führte zu einer umfassenden Suchaktion, an der Hunderte von Polizisten, Tauchern und Drohnen beteiligt waren. Eine Woche später wurde der Leichnam des Mädchens in einem Unterholz eines Waldes gefunden, etwa vier Kilometer von ihrem Wohnort in Döbeln, Sachsen. Rechtsmediziner berichteten, dass der Körper bereits länger im Schlamm gelegen haben musste. Die Ermittler lagen die Beweise, einschließlich DNA-Spuren und Zeugenaussagen, vor, die die Schuld des Angeklagten unmissverständlich belegten, wie TAG24 schildert.
Details zum Gerichtsverfahren
Der Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder begann am Freitag in Chemnitz. Der Angeklagte wird beschuldigt, Valeriia in ein Auto gelockt und sie dann in dem Wald getötet zu haben. Die Tötungsmethode war besonders brutal; dem Vorwurf nach wurde der Kopf des Mädchens in ein Schlammloch gedrückt, wodurch sie erstickte. Zudem wurde festgestellt, dass der Angeklagte eifersüchtig war, da sich Valeriias Mutter kürzlich von ihm getrennt hatte. Trotz der erdrückenden Beweise zeigte der Angeklagte im Gerichtssaal kein Geständnis oder Reue. Stattdessen beschuldigte er Valeriias Mutter der Lüge, was die Richter und die Staatsanwaltschaft stark verärgerte.
In seiner Urteilsbegründung erklärte Richter Janko Ehrlich, dass der Mord aus dem Motiv der Bestrafung der Mutter erfolgte. Die Mordmerkmale Heimtücke und niedrige Beweggründe wurden klar festgestellt, und die Schwere des Verbrechens wurde als besonders schwer gewertet. Valeriias Vater, der in der Ukraine als Soldat kämpft, war während des Verfahrens anwesend und äußerte im Gerichtssaal seine Trauer über den Verlust seiner Tochter sowie seine Vorwürfe sich selbst gegenüber, nicht besser für sie gesorgt zu haben.
Gesellschaftliche Hintergründe
Der Fall von Valeriia verdeutlicht die alarmierenden Statistiken über Gewalt gegen Frauen und Kinder in Deutschland. Laut einem kürzlich veröffentlichten Lagebild wurden im Jahr 2023 938 Mädchen und Frauen Opfer eines versuchten oder vollendeten Tötungsdeliktes. Besonders erschreckend ist der Umstand, dass 80,6% der weiblichen Opfer in Paarbeziehungen getötet wurden. Bundesfrauenministerin Lisa Paus und Bundesinnenministerin Nancy Faeser fordern verstärkte Maßnahmen zum Schutz von Frauen. Der Fall Valeriia zeigt, wie notwendig diese Maßnahmen sind und dass Prävention für Opfer von Gewalt dringend notwendig ist. Weitere Informationen zu den gesellschaftlichen Herausforderungen sind unter Bundesregierung zu finden.
Das Urteil gegen den Angeklagten ist bislang noch nicht rechtskräftig, jedoch steht fest, dass die öffentliche und mediale Aufmerksamkeit auf diesen Fall weiterhin hoch bleibt. Der schockierende Mord an Valeriia hat nicht nur Trauer ausgelöst, sondern auch eine grundlegende Frage nach dem Schutz von Frauen und Kindern in Deutschland aufgeworfen.