
Die Technische Universität Chemnitz (TUC) hat einen neuen Professor für Bewegungswissenschaften in Prävention und Rehabilitation berufen: Prof. Dr. Frédéric Marin. Die feierliche Übergabe der Berufungsurkunde fand durch den Rektor der TUC, Prof. Dr. Gerd Strohmeier, statt. Marin wird seine Position am 1. März 2024 antreten und bringt umfassende Erfahrung aus der Biomechanik mit.
Prof. Dr. Marin hat sein Ingenieurstudium an der renommierten Ecole Nationale Supérieure des Arts et Métiers in Paris absolviert und wurde 1999 zum Thema Biomechanik des Kniegelenks promoviert. Sein beruflicher Werdegang umfasst Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Orthopädische Forschung und Biomechanik der Medizinischen Universität Ulm im Jahr 2000, gefolgt von einer Anstellung an der Technischen Universität Compiegne (UTC) in Frankreich im Jahr 2004.
Forschungsschwerpunkte
Marins Forschung steht unter dem Zeichen der Biomechanik der Bewegung und deren Anwendung als neuro-muskuloskelettaler Biomarker. Diese Erkenntnisse sind besonders relevant im Hinblick auf Ergonomie, die Prävention von Berufserkrankungen und die Rehabilitation orthopädischer sowie geriatrischer Krankheiten. An der TUC plant er, künstliche Intelligenz in Bewegungsanalysen zu integrieren, um motorische Fähigkeiten von Parkinson-Patienten zu analysieren und Bewegungspathologien bei Pferden vorzubeugen.
In seiner neuen Rolle an der TUC zielt Marin darauf ab, Studierende für Bewegungswissenschaft, Biomechanik und Bioengineering zu begeistern. Ein zentraler Bestandteil seiner Lehre wird es sein, komplexe Themen verständlich zu vermitteln und Studierende auf die Herausforderungen in der Praxis vorzubereiten.
Biomechanik als Grundlage für Therapie und Rehabilitation
Ein weiterer bedeutender Aspekt der Biomechanik ist ihre Anwendung in der Therapieplanung und Rehabilitation nach Verletzungen. Das Deutsche Zentrum für Orthopädie berichtet, dass Forscher klassische Biomechanik nutzen, um detaillierte Modelle der Muskel- und Gelenkfunktionen zu erstellen. Diese Modelle helfen dabei, die Auswirkungen von Kräften auf den Körper zu visualisieren und Bewegungsabläufe zu simulieren, wodurch Fehlstellungen und Schwachstellen im Bewegungsapparat identifiziert werden können.
Die am Zentrum durchgeführten biomechanischen Untersuchungen von Implantaten, insbesondere Hüft-, Knie- und Schultergelenken, zeigen ebenfalls, wie wichtig die Forschung in dieser Disziplin ist. Experimentelle Analysen konzentrieren sich auf die Optimierung von Implantat-Designs und die Verbesserung des Einheilungsprozesses von Prothesen, um Komplikationen wie Lockerungen zu minimieren.
Marins Ansatz könnte in Zusammenarbeit mit diesen Forschungen eine bedeutende Synergie erzeugen, insbesondere in der Entwicklung präventiver Maßnahmen, die auf der Analyse biomechanischer Daten basieren.
Internationale Perspektiven für Studierende
Die TUC bietet auch zahlreiche Möglichkeiten für Studierende, internationale Erfahrungen zu sammeln. Obwohl ein Auslandsaufenthalt im Studienplan nicht verbindlich ist, wird er empfohlen. Optimal ist ein solcher Aufenthalt nach dem dritten Fachsemester, bevor das vierte Fachsemester mit der Masterarbeit beginnt.
Konkret bietet die TUC Kooperationen mit verschiedenen Partneruniversitäten im Rahmen des Erasmus+ Programms an, darunter die Universität zu Strasbourg, die Universität zu Sevilla und die Linnaeus Universität zu Kalmar. Studierende können während eines Auslandsaufenthalts interkulturellen Austausch erleben, neue Perspektiven auf ihr Studienfach erhalten und neue Freundschaften schließen.
Die Universität unterstützt Studierende bei der Planung und Umsetzung ihrer Auslandsaufenthalte, insbesondere über das Dezernat Internationales, das Informationen zu Partnerhochschulen, Sprachvoraussetzungen, Bewerbungsfristen und Finanzierungsmöglichkeiten bereitstellt.
Die Berufung von Prof. Dr. Frédéric Marin an die TUC stellt nicht nur einen Gewinn für die Universität, sondern auch einen bedeutenden Schritt in der Weiterentwicklung der Bewegungswissenschaften in Deutschland dar.