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Sonnensucher! Große Wismut-Ausstellung eröffnet in Zwickauer Spinnerei!

In der sanierte Baumwollspinnerei in Zwickau wird ab dem 10. April 2025 die größte Ausstellung zur Wismut-Kunst seit jeher eröffnet. Unter dem Titel „Sonnensucher! Kunst und Bergbau der Wismut“ soll diese umfassende Präsentation nicht nur Kunstwerke zeigen, sondern auch die gesellschaftlichen Verhältnisse der damaligen Zeit widerspiegeln. Die Ausstellung, die bis zum 10. August 2025 zu sehen sein wird, präsentiert eine Vielzahl von etwa 210 Kunstwerken, darunter Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken, sowie zwei monumentale Wandbilder. Die Auswahl umfasst sowohl prominente Namen der ostdeutschen Kunstgeschichte als auch neu entdeckte Positionen.

Besonders ins Auge fällt ein Gemälde von Siegfried Otto-Hüttengrund aus dem Jahr 1987, das den „Brigadier Günter Franke“ darstellt. Der in der Darstellung gezeigte Brigadier wirkt skeptisch, erschöpft und fast enttäuscht. Dieses Werk könnte als Kommentar zu den bevorstehenden Veränderungen im Bergbau der Wismut und den fortwährenden Umbrüchen im Zwickauer Revier gedeutet werden. Auch die Integration von Leihgaben fügt der Ausstellung eine spezielle Dimension hinzu, indem sie die Geschichte des Bergbaus im Raum Zwickau thematisiert.

Eine historische Kulisse

Die Wahl der ehemaligen Baumwollspinnerei als Veranstaltungsort ist nicht zufällig. Das Gebäude, das 1896 errichtet wurde, gilt als Denkmal der sächsischen Industriegeschichte und wurde bis 1991 als Spinnerei genutzt. Seit dem Jahr 2000 steht das historische Bauwerk nach umfassender Sanierung wieder zur Verfügung und dient heute als modernes Bürogebäude, welches von der metaWERK AG kostenfrei für die Ausstellung bereitgestellt wird. Dies unterstreicht das Engagement der Stadt Zwickau, industrielle Geschichte mit kulturellen Veranstaltungen zu verbinden.

Das Ausstellungsteam, unter der Leitung von Dr. Paul Kaiser, wird von vier Partnern unterstützt: dem Dresdner Institut für Kulturstudien e.V., der Wismut Stiftung gGmbH, dem Kunstverein Zwickau e.V. sowie der Stadt Zwickau selbst. Die Organisation wird hierbei vor allem durch die Sparkasse Zwickau und die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gefördert. Zudem erhält das Projekt einen Zuschuss von der Bundesstiftung Aufarbeitung, welche die Transformationsgeschichte des Unternehmens nach 1989/90 unterstützt.

Ein Blick in die Wismut-Kunstsammlung

Die Kunstsammlung der Wismut GmbH, die aus 4.241 Werken von 475 Künstlern besteht, bildet das Rückgrat der Ausstellung. Diese Sammlung umfasst 281 Gemälde und hat ihre Wurzeln in den kulturpolitischen Zielen des „Bitterfelder Weges“ zwischen 1958 und 1964, die eine enge Zusammenarbeit mit Kunsthochschulen einschlossen. Ursprünglich konzentrierte sich die Sammlungstätigkeit auf propagandistisch-emblematische Auftragskunst, erweiterte sich aber im Laufe der Zeit um kritische Bildstrategien.

Die umfassende Ausstellung wird somit sowohl eine Hommage an die Wismut-Kunst darstellen, als auch einen tiefen Einblick in die wechselvolle Geschichte der Region bieten. Auch Kunstinteressierte und Historiker werden auf ihre Kosten kommen, während sie die vielseitigen Facetten der Ostdeutschen Kunst und Geschichte in einer der wichtigsten Ausstellungen der letzten Jahre entdecken können.

Wie die Freie Presse berichtet, könnte die Ausstellung einen bedeutenden Beitrag zur kulturellen Landschaft der neu gekürten Kulturhauptstadt Europas leisten, die am 18. Januar 2025 in Chemnitz eröffnet wurde. Zwickau als Standort der Ausstellung trägt dieses kulturelle Erbe und die damit verbundenen historischen Aspekte weiter.

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Zwickau, Deutschland
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freiepresse.de

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