
Die Mietpreise für WG-Zimmer an deutschen Hochschulstandorten zeigen im aktuellen Semester erhebliche Unterschiede, die sowohl Studierende als auch potenzielle Mieter vor Herausforderungen stellen. Laut einem Bericht von ZVW liegt der durchschnittliche Preis für ein WG-Zimmer bei 493 Euro, was einen Anstieg von 4 Euro (0,9 %) im Vergleich zum vorherigen Semester darstellt. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Kosten um 14 Euro (2,8 %) gestiegen.
Die Daten zeigen eine klare Tendenz: Die Preise für WG-Zimmer sind seit dem Wintersemester 2013/2014, als der Durchschnittspreis noch bei 324 Euro lag, kontinuierlich angestiegen. Besonders stark ist der Anstieg in den letzten Monaten, da die Mieten in Deutschland im Durchschnitt um 5 % gestiegen sind, wie Studis Online berichtet.
Höchst- und Tiefstpreise im Überblick
Besonders dramatisch sind die Mietpreise in München, wo die höchsten Kosten für WG-Zimmer zu verzeichnen sind. Hier müssen Studierende im Durchschnitt 800 Euro zahlen, ein Anstieg von 50 Euro im Vergleich zum Vorjahr. In Berlin, das mit 650 Euro dicht auf den Fersen ist, sind die Preise stabil geblieben.
- München: 800 Euro
- Frankfurt: über 600 Euro
- Hamburg: 610 Euro
- Berlin: 650 Euro
- Köln: 600 Euro
Im Gegensatz dazu gibt es auch Städte mit erheblich günstigeren Mietpreisen. So zahlen Studierende in Chemnitz nur 265 Euro, während Magdeburg, Dresden, Hildesheim, Erfurt und Kaiserslautern zwischen 330 und 380 Euro kosten.
BAföG und zukünftige Prognosen
Trotz sinkender Zahlen bei der Wohnheimsversorgung ist der Bedarf laut dem Projektleiter Stefan Brauckmann von ZVW nach wie vor groß. Von den 88 untersuchten Städten bieten nur 23 Zimmer an, die innerhalb der BAföG-Wohnkostenpauschale von 380 Euro liegen. Dies stellt über 86 % der Studierenden vor eine finanzielle Herausforderung.
Zusätzlich sieht die Prognose von Tagesschau für das Wintersemester 2024/2025 einen weiteren Anstieg der Mietpreise voraus. Sollte sich der Trend fortsetzen, wird der bundesweite Durchschnitt von 489 Euro je Zimmer wohl weiter steigen.
Um sozialen Herausforderungen entgegenzuwirken, ist daher eine Anpassung der Bafög-Wohnkostenpauschale unerlässlich. Die Lage auf dem Wohnungsmarkt bleibt angespannt, während gleichzeitig die Zahl der Studierenden wächst und die vorhandenen Wohnheimplätze nicht in gleichem Maße zunehmen können.