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Archäologen entdecken Jahrhunderte alte Geheimnisse in Freiberg!

Rund 700 Jahre alte Überreste einer Gebäudefassade in der historischen Altstadt von Freiberg wurden im Rahmen von Ausgrabungen freigelegt. Diese Grabungen finden im Vorfeld des Erweiterungsbaus des sächsischen Oberbergamtes statt. Experten gehen davon aus, dass die Fassade einst im 13. Jahrhundert durch einen Schachteinbruch des unterirdischen mittelalterlichen Silberbergbaus einstürzte und später verfüllt wurde. Die Funde geben einen einzigartigen Einblick in die Bau- und Kulturgeschichte der Stadt.

Besonders interessant ist die Tatsache, dass Teile des Gebäudes bis ins 16. Jahrhundert stehen blieben. Interessierte Historiker haben außerdem festgestellt, dass das Areal im frühen 19. Jahrhundert in eine parkähnliche Anlage umgewandelt wurde. Zudem wurden auf einer Fläche von rund 105 Quadratmetern Fundamentreste eines technischen Ofens aus dem 14. Jahrhundert entdeckt, der möglicherweise als Schmelzofen genutzt wurde.

Schätze der Vergangenheit

Bei den Ausgrabungen stießen die Archäologen auch auf zahlreiche Keramikfragmente. Diese Fragmente sind teils mit Schlacke und Metall behaftet und lassen darauf schließen, dass hier früher kleinere Schmelztiegel und Probiergefäße verwendet wurden. Einige der Keramikstücke stammen sogar aus dem 12. Jahrhundert, was die Gründungszeit Freibergs markiert. Zu den bedeutendsten Funden zählt eine Tonfigur, die ein Wiegenkind darstellt und wahrscheinlich das Christuskind aus dem 15. Jahrhundert zeigt. Des Weiteren wurden zwei Münzen entdeckt, die vermutlich einen Pfennig und einen Groschen aus dem 16. Jahrhundert darstellen.

Insgesamt wurden seit September 157 Befunde dokumentiert, was die Bedeutung dieser Ausgrabungen unterstreicht. Die Arbeiten in Freiberg werden voraussichtlich in der zweiten Maiwoche abgeschlossen sein.

Eintauchen in die Bergbaugeschichte

Das Freiberger Silberbergwerk, das auf eine über 800-jährige Tradition zurückblicken kann, ist eines der größten und ältesten Bergwerke in Sachsen. Mit seinen 1.000 Erzgängen bietet es eine exzellente Möglichkeit für jene, die mehr über die reichhaltige Bergbautradition erfahren möchten. Für Kinder ab 6 Jahren sowie für Personen über 75 Jahren wird der Untertagelehrpfad empfohlen. Das Silberbergwerk bietet zudem drei verschiedene Touren an: die Grubentour, die Erlebnistour und die Expertentour. Für Gäste, die die unterirdische Welt nicht betreten können, gibt es eine Übertageführung, die spannende Einblicke in die Bergbau- und Forschungslandschaft der Reichen Zeche bietet (erzgebirge-tourismus.de).

Die kürzlich freigelegten Überreste und die Geschichte des Silberbergwerks stehen im direkten Zusammenhang mit der Entwicklung Freibergs, die durch den Bergbau und die damit verbundene Industrie maßgeblich geprägt wurde. Für Interessierte an der Geschichte der Region ist der Zugang zu diesen Ausgrabungen und den Informationen über den Bergbau von großer Bedeutung (faz.net).

Weitere Informationen zur reichhaltigen archäologischen Vergangenheit des Erzgebirges können in den aktuellen Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie Sachsen sowie im Landesmuseum für Vorgeschichte in Dresden eingesehen werden (archaeologie-und-buecher.de).

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Freiberg, Deutschland
Beste Referenz
faz.net
Weitere Infos
erzgebirge-tourismus.de

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