
Das Käte Hamburger Kolleg „Einheit und Vielfalt im Recht“ (EViR) der Universität Münster lädt zur Diskussion über den Bauernkrieg ein. Die Veranstaltung findet am 16. Januar um 19 Uhr im Zeitungslesesaal der Stadtbücherei (Alter Steinweg 11) statt. Der Historiker Gerd Schwerhoff von der Technischen Universität Dresden wird referieren und seine neue Gesamtdarstellung zum Bauernkrieg präsentieren, die eine andere Sichtweise auf die Ereignisse bietet.
Im Gespräch mit Prof. Dr. Ulrike Ludwig von der Universität Münster wird Schwerhoff über die Wurzeln und den Verlauf des Bauernkriegs sprechen. Themen der Diskussion umfassen die Forderungen und Ziele der Massenbewegung, die Unterstützung und Opposition sowie die Rolle von ritualisierter Gewalt und Recht. Der Bauernkrieg, der 1525 im Heiligen Römischen Reich stattfand, war ein bedeutender Aufstand, bei dem Bauern gegen Frondienste und hohe Abgaben protestierten.
Vertiefende Forschung zum Bauernkrieg
Wie chbeck.de berichtet, behandelt die von Schwerhoff veröffentlichte Gesamtdarstellung mehrere Aspekte des Bauernkriegs. Sie beginnt mit einem Überblick über die gesellschaftliche und politische Situation um 1500 und beschreibt Vorboten sowie den Beginn des Krieges zwischen 1524 und März 1525. Darüber hinaus werden die Ausweitung des Konflikts und wichtige Ereignisse, wie die Geburt einer Vision in Memmingen im März 1525, detailliert behandelt.
Die Darstellung geht auch auf die Entwicklungen in Oberschwaben, die Situation in Thüringen sowie die verschiedenen Schauplätze und Katastrophen während des Krieges ein. Die Analyse schließt mit einem Rückblick und einer Einordnung des Bauernkriegs, der als eine der nachhaltigsten Zerstörungswellen deutscher Burgen betrachtet wird. Auch die Anmerkungen und Literaturverweise bieten eine breite Basis für weiteres Studium und Verständnis der Ereignisse, die zur Entstehung der Zwölf Artikel führten.