Dresden

Dresden gedenkt: Menschenkette gegen das Vergessen und Extremismus!

Am 13. Februar 2025 gedenkt die Stadt Dresden der verheerenden Bombenangriffe, die während des Zweiten Weltkriegs die Altstadt nahezu vollständig zerstörten. Jährlich erinnert die Stadt an die Opfer des Nationalsozialismus und des Krieges, wobei die Stadtverwaltung betont, dass dieses Gedenken gegen die politische Instrumentalisierung gerichtet ist. Das Gedenken stellt ein Symbol gegen Krieg, Gewaltherrschaft und Zerstörung dar.

Bereits seit 2010 hat sich die Menschenkette als zentraler Bestandteil des Gedenkens etabliert. Diese beginnt um 18 Uhr und dauert etwa eine halbe Stunde. Im vergangenen Jahr nahmen rund 13.000 Menschen teil. Doch das Gedenken zieht auch rechtsextreme Gruppierungen an, die seit Ende der 1990er-Jahre versuchen, Trauermärsche in Dresden zu veranstalten. Im Jahr 2009 wurden rund 7.000 Rechtsextremisten angekommen, die europaweit mobilisiert wurden.

Historische Hintergründe und Opferzahlen

Die Bombardierungen, die am 13. Februar 1945 durch britische und US-amerikanische Bombergeschwader begannen, dauerten bis zum Mittag des 15. Februar und führten zu großflächigen Bränden und Tausenden von Toten. Während die Diskussion um die Opferzahlen bis heute anhält, berichten Historiker, dass die Zahl der Toten „bis zu 25.000“ betrug. Die DDR vermutete früher eine Zahl von bis zu 35.000, die bis zur Wende nie in Frage gestellt wurde.

Überlebende stapelten die Toten zur Einäscherung, um Seuchen vorzubeugen. Eine Historikerkommission stellte 2010 fest, dass damalige Behörden 25.000 Opfer schätzten. Dennoch kursieren Mythen und überhöhte Todeszahlen, die oft als Teil von Nazi-Propaganda identifiziert werden konnten. Neonazis und Rechtsextreme halten diesen revisionistischen Mythos bis heute am Leben, was auch das aktuelle Gedenken beeinflusst.

Vielfalt der Gedenkveranstaltungen

In diesem Jahr plant die Stadt zahlreiche Veranstaltungen, darunter Konzerte und Runden. Am Donnerstag sind mehrere offizielle Gedenkfeiern vorgesehen. Um 9 Uhr beginnt ein Totengedenken auf dem Nordfriedhof, gefolgt von einer offiziellen Gedenkveranstaltung im Rathaus um 14 Uhr, bei der Oberbürgermeister Dirk Hilbert Schüler zu einem Dialog einlädt. Um 17 Uhr beginnt die Menschenkette, die durch die Altstadt führen wird, und es wird mit bis zu 10.000 Teilnehmern gerechnet.

Besucher sind eingeladen, ab 16 Uhr Kerzen in der Frauenkirche zu entzünden und am Abend das „War Requiem“ von Benjamin Britten zu hören. Die Dresdner Philharmonie spielt um 19:30 Uhr im Kulturpalast. Dennoch wird die Sicherheitslage angespannt sein, da über 30 Versammlungen angemeldet sind, um gegen die Vereinnahmung des Gedenkens durch rechtsextreme Gruppen zu protestieren.

Die Polizei erwartet Anreisen von sowohl rechtsextremen als auch linksextremen Gruppen, insbesondere am Samstag, was mögliche Konfrontationen und Störungen während der Gedenkveranstaltungen angeht. Diese massiven Zusammenkünfte könnten auch den Verkehr und den öffentlichen Nahverkehr erheblich beeinträchtigen, insbesondere rund um den Theaterplatz und den Postplatz.

Das Gedenken in Dresden ist somit nicht nur eine Erinnerung an die Vergangenheit, sondern auch ein aktuelles Politikum, das die Stadt und ihre Bürger herausfordert, sich mit den unterschiedlichen Narrativen und der Geschichte auseinanderzusetzen.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Dresden, Deutschland
Beste Referenz
mdr.de
Weitere Infos
dw.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert