
Am späten Dienstagabend des 10. April 2025 kam es in Stralsund zu einem erschreckenden Vorfall, bei dem eine Gruppe von vermummten Personen in eine Jugendherberge eindrang. In dieser Unterkunft hatten sich Dresdner Schüler aufgehalten, die am Vortag ihre Vereinsaufkleber von Dynamo Dresden verteilt hatten. Die fünf bis sieben Täter drangen gegen 23:30 Uhr in die Herberge ein und drohten den Schülern mit Gewalt, um Fanutensilien des Vereins zu erpressen. Dabei war ein Fußballshirt des FC Hansa Rostock von einem unbekannten Jugendlichen entwendet worden, was vermutlich zu der Aggression der Angreifer führte, berichtet t-online.de.
Glücklicherweise blieb es während des Übergriffs bei verbalen Drohungen, und es kam zu keiner körperlichen Gewalt. Die Polizei, die umgehend tätig wurde, konnte die Täter nicht mehr antreffen, da diese bereits geflüchtet waren. Die mutmaßlichen Täter waren junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 25 Jahren, und es wird vermutet, dass sie aus der Fanszene des FC Hansa Rostock stammen. Die Polizei hat einen Beschreibungshinweis veröffentlicht: Eine Person hatte blonde Haare, trug eine schwarze Ellesse-Weste und blaue Jeans, ergänzt durch helle New Balance Turnschuhe.
Ermittlungen und Hinweise
Die Polizei der Hansestadt bittet nun die Bevölkerung um Hinweise zu den gesuchten Personen sowie zu dem möglicherweise betroffenen Jugendlichen. Kontaktmöglichkeiten bestehen über das Polizeihauptrevier Stralsund sowie andere Polizeidienststellen. Die Ermittlungen wegen mutmaßlicher Bedrohung und räuberischer Erpressung laufen bereits auf Hochtouren. Es wird erwartet, dass der Vorfall möglicherweise im Zusammenhang mit der aktiven Fangemeinde der beiden Fußballvereine steht.
Tags zuvor ereignete sich ein weiterer gewalttätiger Vorfall in Rostock. Dort wurde ein 23-jähriger Mann am Montagmittag in einem Fußgängertunnel in der Ehm-Welk-Straße von einem 22-Jährigen und einem 25-Jährigen überfallen. Die Angreifer bedrohten ihr Opfer und forderten die Herausgabe persönlicher Gegenstände. Als dieses der Aufforderung nicht nachkam, setzten die Täter körperliche Gewalt ein, indem sie ihn mit zwei Faustschlägen ins Gesicht schlugen. Beide Verdächtigen wurden am selben Tag vorläufig festgenommen und später, nach Antrag der Staatsanwaltschaft, dem Amtsgericht Rostock vorgeführt, berichtet ostsee-zeitung.de.
In diesem Fall erließ das Amtsgericht Haftbefehl gegen die beiden Tatverdächtigen, die nun in die Justizvollzugsanstalt Waldeck gebracht wurden. Die Ermittlungen sind auch hier noch nicht abgeschlossen und laufen in eine wichtige Richtung. Möglicherweise gibt es eine Verbindung zu dem jüngeren Überfall in Stralsund, die die Ermittler weiter verfolgen werden.
Die Themen Gewalt und Fangewalt im Fußball werfen viele Fragen auf und zeigen die Herausforderungen, mit denen die Behörden konfrontiert sind. Unterstützende Dokumente und Forschungsansätze zur Gewaltprävention sind auf der Webseite gewalt-praevention.info zu finden.