
Bei den Ausschreitungen während des Drittliga-Spiels zwischen Hansa Rostock und Dynamo Dresden am 23. Februar 2025, wurden insgesamt 51 Personen verletzt. Laut den Berichten von Nordkurier wurden 13 Polizeibeamte, 5 Mitarbeiter des Stadions und 33 Fans verletzt. Die gewalttätigen Vorfälle ereigneten sich sowohl vor als auch während des Spiels, was die Ordnungskräfte vor immense Herausforderungen stellte.
Vor der Partie kam es bereits zu diversen Straftaten, darunter Sachbeschädigungen, Nötigung im Straßenverkehr und Verstöße gegen das Sprengstoff- und Waffengesetz. Besonders schwerwiegender Vorfall war der Angriff auf ein Taxi, in dem sich Fans aus Dresden befanden, das von Hansa-Anhängern attackiert wurde. Diese Vorfälle heben die angespannten Verhältnisse zwischen den Fangruppen hervor.
Konfrontationen und das Spiel
Nach Anpfiff des Spiels schlossen die Zuschauer zunächst friedlich zusammen, doch kurz vor Beginn der zweiten Halbzeit eskalierte die Situation. Fragile Stimmung entstand, als eine Plexiglasscheibe im Dresdner Fanblock zerstört wurde und es versuche gab, in den Pufferblock zu gelangen. Die Zerstörung dieser Abtrennung führte zu gefährlichen Auseinandersetzungen, in denen Böller und Leuchtraketen sowohl von den Dresdner als auch von den Hansa-Fans gezündet wurden, was die Sicherheitskräfte dazu veranlasste, einzugreifen.
Die Polizei war mit rund 1.300 Beamten im Einsatz, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Schiedsrichter Tom Bauer sah sich gezwungen, das Spiel für mehr als 30 Minuten zu unterbrechen. Schließlich konnte die Partie mit einer Verzögerung von 30 Minuten fortgesetzt werden, wobei Hansa Rostock das Spiel mit 1:0 gewann.
Reaktionen und Folgen
Die Gewalttaten lösten Besorgnis bei verschiedenen Vereinsvertretern aus. Hansa-Trainer Daniel Brinkmann äußerte, dass er sich große Sorgen über die Gewalt im Stadion mache und thematisierte die Angst, die solche Vorfälle bei ihm und seiner Familie auslösen. Auch der Vorstandschef von Hansa Rostock, Jürgen Wehlend, kommentierte die gewalttätigen Ausschreitungen.
Insgesamt wurden von der Polizei auch drei Tatverdächtige identifiziert. Die Berichte über die Eskalation in Rostock verdeutlichen, wie dringend es ist, Maßnahmen zu ergreifen, um solche Vorfälle zu verhindern. Eine aktuelle Studie, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wurde, zeigt, dass Polizeigewalt insbesondere bei Fußballspielen ein zunehmendes Problem darstellt. Die Studie stellt fest, dass Fußballfans noch vor Demonstranten die zweitgrößte Gruppe von Opfern unverhältnismäßiger Polizeigewalt sind.
Laut der Untersuchung erlebten fast ein Viertel der Befragten rechtswidrige Polizeigewalt während Fußballspielen. Die Missbrauchsfälle und der Vertrauensverlust gegenüber der Polizei sind alarmierend und erfordern die dringende Einführung von Reformen zur Stärkung der Kontrolle über Polizeihandlungen und zur Verbesserung des Verhältnisses zu den Fans.
Insgesamt ist der Vorfall in Rostock ein weiterer Beweis für die Prekarität der Sicherheitslage bei Fußballspielen und verdeutlicht die Notwendigkeit zu einem bewussteren und deeskalierenden Umgang zwischen Polizei und Fans.