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Großbaustellen in Jena: Kostenexplosion und verzögerte Fertigstellung!

Die Bauzeit und die Kosten für mehrere Großprojekte in Jena haben sich erheblich verlängert. Die Ursachen hierfür sind längere Lieferzeiten, fehlendes Personal und neue Gutachten. Diese Entwicklungen betreffen sowohl städtische Infrastrukturprojekte als auch private Bauvorhaben.

Eines der bedeutendsten Projekte ist der Neubau des Hauptquartiers der Digitalagentur dotSource auf dem Gelände der alten Feuerwache. Der Abriss der alten Gebäude begann vor einem Jahr. Während dieser Arbeiten wurden zwei Teergruben und stark kontaminierter Boden entdeckt, was die Sanierungskosten astronomisch in die Höhe trieb – von ursprünglich 600.000 Euro auf nunmehr 6 Millionen Euro. Das Land übernimmt hierbei 90 Prozent der Sanierungskosten, während die Gesamtkosten des Projektes auf nahezu 100 Millionen Euro steigen. Der Baubeginn für den „Dotsource-Campus“ verzögert sich nun um etwa zwei Jahre, mit einem geplanten Einzugstermin Ende 2028.

Aktuelle Großprojekte in Jena

Ein weiteres bedeutendes Bauvorhaben ist der Anbau des Deutschen Optischen Museums. Die Decken des historischen Gebäudes müssen aufgrund ihrer Traglast verstärkt werden, wofür ein leichter Carbon-Beton verwendet wird. Dieses neuartige Verfahren, das von der Technischen Universität Dresden entwickelt wurde, wird nun zur Anwendung kommen. Die Baugrube für den Museumsanbau soll in naher Zukunft weiter bearbeitet werden, und die Eröffnung der Museumstüren ist in drei Jahren angedacht. Die Gesamtkosten des neuen Museums sind mit voraussichtlich 57 Millionen Euro angegeben.

Des Weiteren wird in der Nähe des Westbahnhofs ein neuer Zeiss-Hightech-Standort mit Kosten von rund 500 Millionen Euro errichtet. Der Rohbau ist bereits zu 90 Prozent abgeschlossen, während Fassaden- und technische Arbeiten aktuell noch im Gange sind. Aktuell sind dort rund 500 Bauarbeiter tätig; die Anzahl soll bis zur Jahresmitte auf mindestens 1.000 erhöht werden. Die Herausforderungen liegen vor allem in der Materiallagerung sowie der Handwerker- und Arbeiterunterbringung. Der Neubau soll bis Ende 2027 bezugsfertig sein, nachdem 2.000 Zeiss-Mitarbeiter dort arbeiten werden.

Der Uni-Campus Inselsplatz zeigt ebenfalls Fortschritte nach Verzögerungen seit 2020. Demnächst sollen die ersten Gebäude, darunter ein Rechenzentrum und eine Fakultät für Mathematik und Informatik, übergeben werden. Parallel dazu wird am 60 Meter hohen Turm für das Institut für Psychologie und an einer Teilbibliothek weitergebaut. Die Fertigstellung der restlichen Gebäude wird frühestens 2026 erwartet, und die Gesamtkosten sind von 190 Millionen Euro auf 230 Millionen Euro gestiegen, wovon ein Drittel aus EU-Fördermitteln stammt.

Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) errichtet ein Forschungs- und Laborgebäude im Norden Jenas. Der Grundstein für dieses Projekt wurde Ende 2021 gelegt, und während der Rohbau sowie die Fassade bereits abgeschlossen sind, läuft der Innenausbau noch. Das Gebäude hat eine Länge von 180 Metern und eine Breite von 40 Metern, wobei die Sicherheitsanforderungen hoch sind. Von den ursprünglichen Kosten in Höhe von 200 Millionen Euro sind bislang keine neuen Mehrkosten oder Einzugstermine bekannt.

Ein weiterer innovativer Aspekt des Bauwesens, der zur Effizienzsteigerung beiträgt, ist der Einsatz von Carbonbeton. Wie geb-info.de berichtet, ermöglicht Carbonbeton aufgrund seiner Materialersparnis und der hohen CO2-Reduktion eine schnellere und kostengünstigere Sanierung. Insbesondere in Produktionshallen erweist sich Carbonbeton als vorteilhaft, da nach einem Dauertest die Böden unversehrt blieben und eine vollständige Belastbarkeit innerhalb von nur 2-3 Wochen erreicht wurde.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Jena, Deutschland
Beste Referenz
mdr.de
Weitere Infos
geb-info.de

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