
Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge hat der Einsatz von Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen im Jahr 2024 zu bemerkenswerten Statistiken geführt. Ein neuer „Superblitzer“ wurde in Heidenau aufgestellt, der für Aufsehen sorgt. Erste Zahlen belegen, dass an 111 Tagen Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt wurden, wobei in Heidenau alleine 10.319 Temposünder registriert wurden. Diese Zahlen stehen im Kontext zu einem weiteren Standort auf der B173 zwischen Dresden und Grumbach, wo der Blitzer an 115 Tagen aktiv war und 10.008 Fahrer schneller als die erlaubten 70 km/h fuhren.
Doch nicht nur die Anzahl der Geschwindigkeitsüberschreitungen ist alarmierend. Der schnellste Fahrer wurde mit 153 km/h gemessen, was mehr als doppelt so schnell ist, wie die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h. Diese Ergebnisse werfen ein Schlaglicht auf die Dringlichkeit von Geschwindigkeitsüberwachungsmaßnahmen in der Region.
Zurückgreifen auf neue Technologien
Die vor kurzem aufgestellten Blitzgeräte sind Teil einer umfassenden Strategie zur Verkehrssicherheit. Der neue Blitzer auf der Hauptstraße (S172) in Höhe Real wurde mit einem Kostenpunkt von rund 150.000 Euro installiert und überwacht Geschwindigkeitsübertretungen in Richtung Pirna, wo eine Begrenzung von 50 km/h gilt. Zuvor war der Blitzer in Berggießhübel montiert, wo nun eine feste Blitzersäule für die Überwachung sorgt, die den Verkehr in beide Richtungen kontrolliert.
Besonderheiten des teilmobilen Gerätes bestehen in einem verstärkten Schutz gegen Vandalismus sowie einem Alarmmodul. Die Außenhülle des Blitzers ist so gestaltet, dass es mehrfachen Farbattacken standhält, welche häufig das Ziel solcher Anlagen sind. Der hochgerüstete Trailer, der in Heidenau aufgestellt wurde, ist zusätzlich mit einem Video-Alarmsystem ausgestattet, um Täter abzuschrecken, und verfügt über Sensoren, die einen zwei Meter großen Bereich um den Anhänger überwachen.
Wirkung und Evaluation
Die Evaluierung der Geschwindigkeitsüberwachungsmaßnahmen ist nicht nur für die lokale Polizei von Bedeutung. Ein Forschungsprojekt untersucht die Wirksamkeit solcher Anlagen hinsichtlich der Verkehrssicherheit. Dabei wird der Zusammenhang zwischen Standortwahl und Unfallentwicklung analysiert. Positive Ergebnisse zeigen sich insbesondere für ortsfeste blitzende Geräte an Unfallschwerpunkten. Trotzdem gibt es Hinweise darauf, dass mobile Anlagen oft keine nachhaltige Wirkung auf das Geschwindigkeitsverhalten außerhalb von Überwachungszeiten zeigen.
Dieser Aspekt wird von der Unfallforschung unterstrichen, die darauf hinweist, dass die Wirksamkeit mobiler Geschwindigkeitsmessungen als präventive Maßnahme noch unklar ist. Umso wichtiger ist es, die neuen Technologien und deren Einsatz regelmäßig zu evaluieren und anzupassen, um die Verkehrssicherheit nachhaltig zu erhöhen.
Die Bemühungen um mehr Sicherheit im Straßenverkehr zeigen bereits erste Erfolge, sind aber noch lange nicht abgeschlossen. Angesichts der alarmierenden Zahlen aus Heidenau und auf der B173 bleibt zu hoffen, dass die Einrichtungen langfristig zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beitragen werden.
Für weitere Informationen zu den Geschwindigkeitsüberwachungen berichtet Sächsische.de ausführlich über die Ergebnisse. Auch der Artikel im Wochenkurier beleuchtet die neuen Maßnahmen. Darüber hinaus bietet eine umfassende Studie unter der Leitung der Bundesanstalt für Straßenwesen wichtige Einblicke in die Evaluation von Geschwindigkeitsüberwachungsmaßnahmen.