
Im Dezember 2024 traf der Dresdner Stadtrat eine wegweisende Entscheidung, die weitreichende Folgen für die Kultur- und Förderlandschaft der Stadt haben wird. Die Unterstützung für die Robotron-Kantine wird nicht weitergeführt, wodurch Fördergelder in Höhe von vier Millionen Euro vom Bund wieder verfügbar wurden. Diese Mittel könnten nun für die dringend benötigte Sanierung des Schlosses Rochsburg verwendet werden, das 100 Kilometer westlich in Mittelsachsen liegt.
Die Entscheidung, die Robotron-Kantine nicht weiter zu fördern, war umstritten. Einige Stadtratsmitglieder, darunter Stadtrat Stefan Engel von der SPD, äußerten Bedenken hinsichtlich der weiteren Entwicklung von Gemeinschaftsorten in der Lingnerstadt. Dennoch war die Mehrheit der Stimmen von CDU, AfD und Team Zastrow ausschlaggebend für den Entschluss.
Finanzielle Einsparungen und Zukunft der Rochsburg
Mit dem Auslaufen des Vertrags für die Robotron-Kantine im Jahr 2026 wird die Stadt Dresden mindestens 1,5 Millionen Euro sparen, die zur Instandsetzung der Kantine vorgesehen waren. Diese finanziellen Mittel könnten nun in die Sanierungsmaßnahmen für das Schloss Rochsburg fließen, welches Kathrin Hillig, die Chefin des Schlosses, mit 22 Millionen Euro schätzt. Die vier Millionen Euro an Fördermitteln aus Dresden wären ein erheblicher Beitrag zur Realisierung dieser Pläne.
Das Schloss Rochsburg, gegründet im späten 12. Jahrhundert, befindet sich in einem Naturschutzgebiet und benötigt umfassende Modernisierungen. Besonders wichtig ist die Schaffung von Barrierefreiheit, für die ein Aufzug erforderlich wäre. Um die Pläne voranzutreiben, müssen allerdings zunächst die nötigen finanziellen Mittel gesichert werden.
Herausforderungen für die Kultur und Kunst
Die Entscheidung des Stadtrates hat jedoch nicht nur Auswirkungen auf die Robotron-Kantine und die Rochsburg. Kunst- und Kultureinrichtungen wie das Kunsthaus und die Ausstellung Ostrale stehen nun vor Herausforderungen, die aus der fehlenden Unterstützung des Stadtrates resultieren. Als Reaktion auf diese Entwicklungen wurde am 7. Januar 2024 in einer Sitzung des Ausschusses für Kultur und Tourismus des Dresdner Stadtrates über die Kulturförderung für freie Träger und Projekte für das Jahr 2024 beraten.
Dort wurde beschlossen, die institutionelle Fördergelder auf insgesamt 4.351.100 Euro zu erhöhen, die an 68 verschiedene Kulturinstitutionen, Ensembles und Veranstalter verteilt werden. Neu aufgenommen wurden unter anderem der Kunstverein Dresden e. V. und die Musikschulen Goldenes Lamm e. V., die ebenfalls auf diese Förderungen angewiesen sind.
Zusätzlich wurden Anträge für die Projektförderung in Höhe von 249.200 Euro für insgesamt 50 Projekte beschlossen, die teilweise bereits im ersten Halbjahr 2025 umgesetzt werden sollen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die aktuellen Entscheidungen auf die kulturelle Landschaft und die Förderkultur in Dresden auswirken werden.