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Sächsische Bauunternehmen suchen dringend neue Talente – Jetzt bewerben!

In Dresden zeichnet sich ein paradoxes Bild auf dem Arbeitsmarkt ab. Während die Arbeitslosigkeit in den letzten Monaten gestiegen ist, bleibt die Nachfrage nach Arbeitskräften in der Baubranche ungebrochen hoch. Dies verdeutlicht die komplexe Fachkräftesituation der Region. Torsten Frenzel, Ingenieur und Chef von Projektbau Frenzel, sucht händeringend nach Maurern, Betonbauern und Auszubildenden. Sein Unternehmen nutzt sogar einen Bauzaun für eine großformatige Stellenanzeige mit dem Slogan: „Bau dir deine Zukunft in unserem Unternehmen“, um potentielle Bewerber zu gewinnen, wie saechsische.de berichtet.

Gerlinde Hildebrand, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Dresdner Agentur für Arbeit, bestätigt den anhaltenden Fachkräftemangel in der Region. In der Baubranche ist dieser besonders bemerkbar, da ältere Mitarbeiter in den Ruhestand gehen und die Zahl der jungen Bewerber abnimmt, wie Simone Frenzel, die Ehefrau von Torsten Frenzel, schildert. Um dem entgegenzuwirken, setzen nicht nur Baufirmen kreative Werbemethoden ein. Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und die Bundeswehr folgen ähnlichen Wegen, um die dringend benötigten Fachkräfte zu gewinnen.

Prognosen für den Arbeitsmarkt

Die Dresdner Arbeitsagentur prognostiziert einen Anstieg der Arbeitsplätze um etwa 500 Stellen auf insgesamt 283.300 in diesem Jahr. Diese Prognose basiert auf einem moderaten Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent und berücksichtigt nicht spezifische Unternehmensvorhaben.

Diese positive Entwicklung im städtischen Bereich steht jedoch im Kontrast zu ländlichen Regionen, die voraussichtlich Beschäftigungsverluste erleiden werden. Im letzten Jahr konnte in Dresden ein Zuwachs von 1.608 sozialversicherten Beschäftigten verzeichnet werden, vor allem bei den unter 25-Jährigen. Die Beschäftigungsstruktur der Stadt ist stark von Dienstleistungen und staatlichen Stellen geprägt – über 88.000 Beschäftigte sind in diesen Bereichen tätig, während das produzierende Gewerbe (ohne Bau) rund 38.000 Menschen beschäftigt.

Fachkräftemangel in Sachsen

Die Fachkräftesituation in der sächsischen Wirtschaft bleibt weiterhin angespannt. Laut einer Erhebung berichten 57 % der befragten Unternehmen von insgesamt 3.226 offenen Stellen. Dies stellt im Vergleich zu 2022 einen leichten Rückgang dar; damals lag der Anteil offener Stellen bei 60 %. Der Bedarf nach Facharbeitern und Gesellen ist nach wie vor hoch. So entfallen fast die Hälfte der offenen Stellen auf diese Gruppen.

Ein auffälliger Trend ist die Tatsache, dass in ländlichen Betrieben, besonders in kleineren Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern, die Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung am größten sind. Zudem sind Altersabgänge der Hauptgrund für die Personalsuche, was im Zuge des demografischen Wandels zunehmend problematisch wird.

Besondere Herausforderungen sind auch die unbesetzten Stellen, die in vielen Fällen zu Überstunden und der Ablehnung neuer Aufträge führen, vor allem im Bau- und Handwerkssektor. 69 % der Unternehmen geben fehlende Bewerbungen als häufigsten Grund für das Scheitern neuer Einstellungen an. Sprachbarrieren stellen ein weiteres Hemmnis dar, insbesondere bei der Rekrutierung ausländischer Fachkräfte.

Insgesamt bleibt die Lage angespannt und erfordert gezielte Maßnahmen, um die Erwerbsbeteiligung und berufliche Bildung zu verbessern. Die Handwerkskammer Dresden vertritt in diesem Kontext 21.060 Handwerksbetriebe mit rund 120.000 Beschäftigten und ist sich der Herausforderungen bewusst.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Dresden, Deutschland
Beste Referenz
saechsische.de
Weitere Infos
hwk-dresden.de

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