
Am 27. Januar 2025 gedenkt Deutschland den Opfern des Nationalsozialismus, einem Tag, der nicht nur an die schrecklichen Verbrechen erinnert, sondern auch als Mahnung dient, die Menschenwürde zu achten. Der Gedenktag wurde 1996 gesetzlich verankert, um an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch sowjetische Soldaten im Jahr 1945 zu erinnern. Mit einer Vielzahl von Veranstaltungen wird dieser wichtige Tag auch in Görlitz begangen. Wie Sächsische.de berichtet, stehen diverse Aktivitäten auf dem Programm, um die Erinnerung wachzuhalten.
Der Tag beginnt mit einer Gedenkveranstaltung am Mahnmal auf dem Wilhelmsplatz um 15 Uhr. Oberbürgermeister Octavian Ursu und die Holocaustüberlebende Renate Aris werden dort Gedenkansprachen halten. Aris ist eine der letzten Überlebenden in Sachsen und wurde mit dem sächsischen Verdienstorden ausgezeichnet. Sie wird damit zu einem lebendigen Zeugen der Menschenrechtsverletzungen und der Verfolgung werden, die während dieser schrecklichen Zeit stattfanden.
Vielfältige Veranstaltungen zur Erinnerung
Um 16:30 Uhr eröffnet die Ausstellung „Porträts von Holocaustüberlebenden“ im Kulturforum der Görlitzer Synagoge. Diese beeindruckenden Porträtzeichnungen, die von Helene Isolde Rossner zwischen 2016 und 2019 in Israel angefertigt wurden, bieten einen einzigartigen Einblick in das Leben der Überlebenden. Der Eintritt zur Eröffnung der Ausstellung ist kostenfrei, und die Ausstellung wird bis Ende März freitags bis sonntags geöffnet sein.
Um 18:30 Uhr wird der Film „Wir sind Juden aus Breslau“ im Filmpalast Görlitz gezeigt. Die Filmemacher Karin Kaper und Dirk Szuszies sind bei der Aufführung anwesend. Der Eintritt für den Film beträgt 10 Euro. Dieser Dokumentarfilm zeigt die Geschichte der jüdischen Gemeinschaft in Breslau und bietet wertvolle Perspektiven auf ihr Schicksal während des Nationalsozialismus.
Ein wichtiger Tag über die Grenzen hinaus
Der 27. Januar erinnert nicht nur an die jüdischen Opfer, sondern gedenkt auch anderer verfolgter Gruppen, darunter Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Slawen, Zwangsarbeiter, Homosexuelle sowie politische Gefangene und Menschen mit Behinderungen. Der Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble betont immer wieder die Verantwortung, über Auschwitz zu sprechen und die Menschenwürde zu achten, wie auf Gedenkportal dargelegt.
Während in Görlitz die Veranstaltungen stattfinden, werden auch im Deutschen Bundestag Gedenkstunden abgehalten, bei denen junge Menschen aktiv teilnehmen. Dies ermöglicht einen intergenerationalen Austausch über die grausamen Folgen, die die Vergangenheit auf die heutige Gesellschaft hat. Die Stimme der Überlebenden wird zu einer wichtigen Botschaft der heutigen Zeit, da ihre Zahl kontinuierlich abnimmt. Zeitzeugen der zweiten Generation berichten von den traumatischen Folgen in ihren Familien und der Kraft, die Traumata zu überwinden.
Insbesondere mit einem Blick auf aktuelle Tendenzen von Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Menschenfeindlichkeit bleibt es entscheidend, diesen Gedenktag zu begehen. Der Gedenktag soll auch dazu beitragen, weiterhin über die Bedeutung von Menschenrechten zu sprechen und für eine respektvolle Gesellschaft einzutreten, die aus der Geschichte lernt, wie Wikipedia zusammenfasst.