
Am 27. Januar 2025 feierte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) sein 125-jähriges Bestehen in Leipzig, der Stadt, in der der DFB gegründet wurde. Zu den Feierlichkeiten gehörten zahlreiche prominente Gäste, unter ihnen Gianni Infantino, der Präsident der FIFA. Er sprach begeistert über seine persönlichen Erfahrungen mit dem deutschen Fußball und erinnerte sich besonders an ein denkwürdiges Spiel des SV Werder Bremen.
Infantino berichtete von einem denkwürdigen Champions-League-Spiel am 8. Dezember 1993, als Werder Bremen gegen den RSC Anderlecht spielte. Nach einem Rückstand von 0:3 gewann Bremen das Spiel mit 5:3, ein Ereignis, das als „Wunder von der Weser“ bekannt ist. Er lobte die leidenschaftlichen Fans, die das Stadion während der gesamten ersten Halbzeit zum Singen brachten. Diese Verbindung zwischen deutschen Fans und der Fußballkultur schätzte er sehr, denn sie ist Teil seiner eigenen Kindheitserinnerungen.
Ein Fest der Fußballgeschichte
Die Veranstaltung wurde von DFB-Präsident Bernd Neuendorf eröffnet, der an die Gründung des DFB am 28. Januar 1900 erinnerte. Neuendorf betonte die Rolle des Fußballs als öffentliches Gemeingut und dessen kulturelle Bedeutung. Er erwähnte auch die Montagsdemonstrationen in Leipzig und deren Einfluss auf die deutsche Wiedervereinigung. Zudem gab er einen Ausblick auf die Zukunft, in der der DFB bestrebt ist, auch die Frauen im Fußball stärker zu fördern.
Auf der Bühne standen nicht nur Neuendorf und Infantino, sondern auch Bundeskanzler Olaf Scholz, der den DFB als eine Kraft zur Verbindung der Menschen in Deutschland bezeichnete. Er unterstützte die Bewerbung des DFB um die Ausrichtung der Frauen-EURO 2029. Der DFB kann auf beeindruckende Erfolge zurückblicken, mit insgesamt vier gewonnenen FIFA-Weltmeisterschaften und zwei Frauen-Weltmeisterschaften.
Fußball als kulturelles Erbe
Die Feierlichkeiten wurden durch den Beistand zahlreicher Fußballlegenden bereichert, darunter Paul Breitner, Lothar Matthäus, Jürgen Klinsmann und Bettina Wiegmann. Insgesamt haben die anwesenden Spieler in ihren Karrieren 3247 Länderspiele absolviert und sechs Weltmeisterschafts- sowie elf Europameistertitel gewonnen. UEFA-Präsident Aleksander Čeferin lobte den DFB als Vorbild im Fußball und würdigte dessen Erfolge.
Ein bedeutsamer Aspekt der Veranstaltung war die Reflexion über die dunklen Kapitel im DFB-Geschichte, insbesondere während der Zeit des Nationalsozialismus. Neuendorf thematisierte diese Herausforderungen und die Notwendigkeit, Diskriminierung aktiv zu bekämpfen. Dazu wird jährlich der Julius Hirsch Preis vergeben, um Engagement gegen Diskriminierung zu würdigen.
In seinen Ausführungen betonte Infantino auch die Integrationskraft des Fußballs und die Wichtigkeit von Respekt, Fairness, Vielfalt und Weltoffenheit innerhalb der Fußballgemeinschaft. Letztlich stand die Veranstaltung unter dem Zeichen einer Vereinigung durch den Fußball, die nicht nur die Vergangenheit feiert, sondern auch auf eine hoffnungsvolle Zukunft blickt. Zum Abschluss der Feierlichkeiten verabschiedete ein Schiedsrichter die Gäste, was den offiziellen Charakter des Jubiläums unterstrich.
Für weitere Details zu den Feierlichkeiten und den bedeutenden Akteuren, die daran teilgenommen haben, siehe die ausführlichen Berichte auf Weser-Kurier, FIFA und DFB.