
Dresden hat im Jahr 2024 die traurige Spitzenposition in der Suizid-Statistik Sachsen eingenommen. Laut einem Bericht der Sächsischen Zeitung haben sich in der Landeshauptstadt 78 Menschen das Leben genommen, was die höchste Zahl unter den zehn Landkreisen und drei kreisfreien Städten des Bundeslandes darstellt. Diese alarmierenden Daten stammen aus einer Antwort der Sozialministerin Petra Köpping (SPD) auf eine Anfrage der Landtagsabgeordneten Susanne Schaper (Linke). Den zweiten Platz belegt Leipzig mit 68 Suiziden, gefolgt von Mittelsachsen mit 59 Fällen.
In den weiteren Landkreisen wurden folgende Zahlen registriert: Görlitz und Zwickau verzeichnen jeweils 48 Suizide, während im Erzgebirgskreis 47 Menschen und in Bautzen 46 Menschen ihrem Leben ein Ende setzten. Weitere Daten zeigen 40 Suizide in Leipzig, 37 in Chemnitz, 36 im Vogtlandkreis und 32 in der Sächsischen Schweiz-Osterzgebirge. Der Landkreis Nordsachsen meldete 26 Suizide, während in Meißen 25 Fälle registriert wurden. Insgesamt wurden in Sachsen im Jahr 2024 590 Suizide dokumentiert. Diese Zahlen beziehen sich jedoch nur auf den Zeitraum von Januar bis November, der Dezember bleibt unberücksichtigt.
Altersstruktur und Risikogruppen
Besonders besorgniserregend sind die Altersstrukturen der Suizidopfer. 54,1 Prozent der Betroffenen waren über 65 Jahre alt. Über 100 dieser Opfer erreichten sogar ein Alter von mindestens 85 Jahren. Zusätzlich ereigneten sich rund 37 Prozent der Suizide in der Altersgruppe der 35- bis 65-Jährigen. Bei den jungen Menschen gab es 54 registrierte Suizide, darunter auch fünf Jugendliche.
Die Bedeutung einer frühen Erkennung und Behandlung psychischer Erkrankungen wird unterstrichen, da das Suizidrisiko bei psychischen Störungen um das 30- bis 50-fache erhöht ist. Diese Erkenntnis spiegelt sich in den Erkenntnissen der Gesunde Sachsen wider, die betonen, dass Suizidversuche etwa zehnmal häufiger vorkommen als vollendete Suizide.
Präventionsmaßnahmen und Hilfsangebote
Die Sächsische Staatsregierung hat die Dringlichkeit von Suizidprävention betont. Der Freistaat Sachsen fördert mehrere Präventionsprojekte, darunter HEYLiFE und (AUSWEG)LOS. Diese Initiativen zielen darauf ab, das Bewusstsein für Suizid und seine Prävention zu schärfen. Sozialministerin Köpping weist auf die Wichtigkeit der psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung hin, um Menschen mit Suizidgedanken zu unterstützen.
Es ist wichtig, das Thema Suizid aus der Tabu-Zone zu holen. Suizidprävention erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise, die Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention umfasst. Die Angebote reichen von der Stärkung der Lebenskompetenz bis zur Krisenintervention für betroffene Personen. Laut Suizidprävention.de sind solche Präventionsmaßnahmen entscheidend, um der hohen Suizidrate in Sachsen entgegenzuwirken und belastete Menschen zu unterstützen.
Insgesamt zeigt die aktuelle Statistik eindringlich, dass Sachsen eine der höchsten Suizidraten in Deutschland hat, was eine weitere Diskussion über Unterstützungsmaßnahmen und gesellschaftliche Verantwortung notwendig macht.