
Deutschland erlebt zurzeit eine unerwartete Dürre, die trotz der nassen Wintertage 2024 auftritt. Der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung in Leipzig zeigt eine besorgniserregende Zunahme der Trockenheit an. Zwar sind die Böden nicht vollständig ausgetrocknet, jedoch zu trocken für die Jahreszeit, was auf geringe Niederschläge und hohe Temperaturen in den letzten Monaten zurückzuführen ist. Besonders stark betroffen sind die Regionen Lausitz, Uckermark, das Voralpenland und das Sauerland.
Ob 2025 Ertragseinbußen in der Landwirtschaft drohen, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt unklar. Rückblicke auf die Jahre 2014 und 2021 zeigen, dass frühe Trockenheit nicht immer zu schlechten Ernten führt. Für die Landwirtschaft ist jedoch zu beachten, dass in tieferen Bodenschichten die Wasserversorgung problematisch werden könnte. Zudem benötigen Bäume und Wälder mehr Wasser, um gesund zu bleiben. Langfristige Wettervorhersagen lassen zudem nicht auf eine Verbesserung der Niederschlagssituation im März und April hoffen. Die Verbindung zwischen der aktuellen Witterung und dem Klimawandel wird als wahrscheinlich angesehen, was die Situation zusätzlich anheizt. MDR berichtet, dass …
Die Dynamik der Dürre
Dürre ist ein komplexes Phänomen, das einen Zustand unzureichender Wasserverfügbarkeit für Menschen, Tiere und Pflanzen über längere Zeiträume beschreibt. Die Weltorganisation für Meteorologie definiert Dürre als eine längere Abwesenheit oder einen Mangel an Niederschlag. Diese Wetterextreme sind keineswegs auf bestimmte Kontinente beschränkt, sondern stellen ein globales Problem dar. Das Wechselspiel zwischen Wasserverfügbarkeit, Wetter und Wasserbedarf ist entscheidend, um die Auswirkungen und Ursachen von Dürre zu verstehen.
Es gibt vier grundlegende Ansätze zur Messung von Dürre: meteorologisch, hydrologisch, landwirtschaftlich und sozioökonomisch. Als fünfte Kategorie wird die ökologische Dürre betrachtet, die sich mit den Folgen für Ökosysteme und menschliche Gemeinschaften beschäftigt. Dürreindizes wie der Standardized Precipitation Index (SPI) und der Palmer Drought Severity Index (PDSI) quantifizieren die Trockenheit, basierend auf Variablen wie Niederschlag, Bodenfeuchte und Temperatur. Faktoren, die zu Dürre führen, sind häufig fehlende Niederschläge, erhöhte Evapotranspiration und verringerte Bodenfeuchtigkeit. Umweltbundesamt erklärt, dass …
Langfristige Herausforderungen
Die Auswirkungen von Dürre sind weitreichend und betreffen Landwirtschaft, Gesundheit sowie Energieversorgung. Wissenschaftler des IPCC prognostizieren, dass die Trockenheit in vielen Regionen, einschließlich Mittelmeerraum und Westafrika, zunehmen wird. Aktuellen Schätzungen zufolge leben bereits 2,3 Milliarden Menschen in Ländern mit Wasserstress, was dringenden Handlungsbedarf auslöst. Prognosen zeigen, dass das Risiko für Dürren mit steigender globaler Erwärmung zunimmt.
Anpassungsmaßnahmen sind entscheidend, um den Folgen dieser klimatischen Extremereignisse entgegenzuwirken. Dazu zählen Dürremanagementpläne, Bewässerungssysteme, der Schutz der Bodenfeuchtigkeit sowie naturbasierte Lösungen. Die Berücksichtigung von lokalem Wissen sowie geschlechtsspezifischen Aspekten spielt dabei eine wichtige Rolle, um effektiv gegen die zunehmende Dürre und ihre Konsequenzen anzugehen.