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Junge Generation kennt den Holocaust nicht: Alarmierende Umfrageergebnisse!

Eine aktuelle Umfrage zeigt alarmierende Wissenslücken über den Holocaust, insbesondere bei jüngeren Menschen. Die Untersuchung wurde von der Claims Conference durchgeführt und revealed, dass das Wissen über die Massenvernichtung der Jüdinnen und Juden in verschiedenen Ländern stark variiert. Der Holocaust, der Zeitraum von 1933 bis 1945, führte zur Ermordung von über sechs Millionen jüdischen Menschen durch das nationalsozialistische Deutschland.

In Südwesten Europa, insbesondere in Frankreich, gaben 46% der jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 29 Jahren an, noch nie vom Holocaust gehört zu haben. Diese Zahlen sind besorgniserregend, spiegeln sie doch einen Mangel an historischer Bildung wider. In Deutschland war der Anteil der Befragten, die angaben, nichts über den Holocaust zu wissen, mit etwa 12% deutlich geringer. Jedoch zeigten auch hier besorgniserregende 40% der 18- bis 29-Jährigen Unkenntnis über die Zahl der Ermordeten, die in Deutschland zu rund 15% als weniger als zwei Millionen herausgestellt wurde.

Internationale Perspektive und beunruhigende Statistiken

Die Umfrage umfasst die Daten von sieben weiteren Ländern: den USA, Großbritannien, Österreich, Ungarn, Polen und Rumänien. Besonders auffällig ist, dass fast die Hälfte der Befragten in den USA kein Konzentrationslager benennen konnte. In Rumänien glauben 28% der Teilnehmer, dass weniger als zwei Millionen Juden ermordet wurden, und in Deutschland sind es 18%, die an einer falschen Zahl glauben. Alarmierend ist auch die Tatsache, dass 2% der Befragten in Deutschland der Meinung waren, der Holocaust habe nicht stattgefunden.

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, zeigte sich bei der Präsentation der Ergebnisse besorgt über die steigenden antisemitischen Vorfälle in Deutschland und die unzureichende Wissensvermittlung über den Holocaust. Diese Umfrage wurde zwischen dem 15. und 28. November 2023 in acht Ländern mit jeweils 1.000 Teilnehmern durchgeführt.

Wachsende Besorgnis über Antisemitismus

Die Umfrageergebnisse werfen auch einen Schatten auf die gesellschaftliche Situation in Deutschland. Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 sind über 1.200 antisemitische Straftaten registriert worden, was zu einer neuen Dimension des Antisemitismus führt. Prof. Dr. Gert Pickel von der Universität Leipzig weist darauf hin, dass antisemitische Ressentiments in der Gesellschaft präsenter geworden sind, auch wenn offener Antisemitismus tendenziell zurückgeht.

Die Bundesfamilienministerin Lisa Paus hat die Notwendigkeit betont, das Wissen über den Holocaust aktiv an die nächste Generation weiterzugeben. Insbesondere Schulen stehen im Fokus, da persönliche Gespräche mit jüdischen Mitbürger:innen und eine frühzeitige Auseinandersetzung mit Antisemitismus als effektive Methoden gelten. Ein Beispiel dafür ist die „Shoah-Gedenk- und Bildungsinitiative“, die in Schulen Wissen über den Holocaust vermitteln möchte.

Zusätzlich planen Gedenkstätten in Deutschland besondere Veranstaltungen zum 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz am 27. Januar. Die Besucherzahlen in den KZ-Gedenkstätten zeigen ebenfalls ein wachsendes Interesse am Thema. So verzeichnete die KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen im Jahr 2024 fast eine halbe Million Besucher, während Dachau über 900.000 Besucher anzog.

Insgesamt zeigen die Umfrageergebnisse und die gesellschaftlichen Entwicklungen, dass der Bedarf an Wissen über den Holocaust und die Auseinandersetzung mit Antisemitismus dringlich ist. Die Zahl der Holocaust-Überlebenden nimmt ab, und es bleibt eine kritische Herausforderung, das Wissen um die Vergangenheit zu bewahren und weiterzugeben. Laut Schätzungen leben weltweit noch etwa 245.000 jüdische Holocaust-Überlebende, wovon 49% in den USA leben.

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