
Im Mai 2025 feiert die Kita Posthausen ihr 25-jähriges Bestehen. Kita-Leiterin Sarah Bader, die seit ihrer Rückkehr aus Leipzig im Jahr 2022 die Leitung übernommen hat, unterstreicht die zentrale Rolle der Partizipation in der pädagogischen Arbeit der Einrichtung. „Wir möchten den Kindern die Möglichkeit geben, ihre Kompetenzen und Ressourcen zu stärken“, sagt Bader.
Die Kita, die 2000 eingeweiht wurde, hat sich im Laufe der Jahre sowohl in ihrer Größe als auch im pädagogischen Konzept verändert. Aktuell betreut sie 100 Kinder in fünf Gruppen. Diese umfassen zwei Krippengruppen für die Kleinsten (1-2 Jahre), zwei Kindergartengruppen (3-6 Jahre) und eine altersgemischte Gruppe (2-4 Jahre). Für deren Betreuung stehen 25 Fachkräfte zur Verfügung, darunter Erzieherinnen, sozialpädagogische Assistentinnen und Freiwillige im sozialen Jahr.
Demokratische Werte in der frühkindlichen Bildung
Partizipation wird von der Kita Posthausen als zentrales Element betrachtet, um den Kindern Mitbestimmungsrechte einzuräumen. So haben sie beispielsweise ein Mitspracherecht bei der Auswahl von Essen und Kleidung. Die Notwendigkeit, Kinder aktiv in Entscheidungen einzubeziehen, wird auch durch die Erkenntnisse des NIFBE unterstützt, wonach die frühkindliche Bildung die Grundlage für ein späteres demokratisches Verständnis bietet.
Die UN-Kinderrechtskonvention betont das Recht der Kinder auf Beteiligung, was durch das SGB VIII, § 8 Absatz 1, in Deutschland gesetzlich verankert ist. In der Kita Posthausen sorgt ein Team für die Entwicklung einer Kita-Verfassung, die Kinderrechte und Teilhabe regelt. Gleichzeitig gibt es klare Grenzen für die Selbstbestimmung, um den Schutz der Kinder zu gewährleisten. „Regeln sind wichtig für die Selbstentfaltung der Kinder“, bestätigt Bader.
Feiern und Weichenstellungen für die Zukunft
Das 25-jährige Bestehen der Kita wird am 10. Mai 2025 von 11 bis 15 Uhr unter dem Motto „Bunter Jahrmarkt“ gefeiert. Dies ist nicht nur ein Anlass zur Feier, sondern auch eine Gelegenheit, die pädagogische Ausrichtung zu reflektieren. Bader äußert den Wunsch, die Gruppengrößen zu reduzieren und ein neues Klettergerüst für das Außengelände anzuschaffen, um die Spiel- und Bewegungsangebote für die Kinder weiter zu verbessern.
Die Herausforderungen, Kinder aus unterschiedlichen kulturellen und sozio-ökonomischen Hintergründen in den Prozess der Partizipation einzubeziehen, sind nicht zu unterschätzen. Dennoch ist die Kita Posthausen fest entschlossen, ein Umfeld zu schaffen, in dem Kinder als aktive Mitgestalter ihres Alltags und ihres Lebens gesehen werden. In Anlehnung an historische Ansätze, die Partizipation fördern, wird ein Fokus auf die Stärkung des Selbstbewusstseins und der Resilienz der Kinder gelegt, um sie optimal auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.
Insgesamt zeigt sich, dass die Kita nicht nur ein Bildungsort ist, sondern auch ein Ort, an dem Kinder lernen, wie sie Teil einer demokratischen Gesellschaft sein können. Die Arbeit in der Kita Posthausen illustriert, wie frühkindliche Bildung und demokratische Werte miteinander verwoben sind und wie wichtig es ist, Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen und ihnen eine Stimme zu geben.