
Am 31. Januar 2025 hat der sächsische Kultusminister Conrad Clemens einen ehrgeizigen Plan vorgestellt, der die Schullandschaft in Sachsen grundlegend beeinflussen könnte. In den kommenden 100 Tagen wird er 100 Schulen besuchen, um einen direkten Einblick in die aktuelle Situation vor Ort zu gewinnen und herauszufinden, wie das Kultusministerium die Schulen unterstützen kann. Diese Initiative, die am 6. Februar ihren Auftakt in Leipzig findet, ist darauf ausgerichtet, Gespräche mit Schulleitungen, Lehrkräften, Elternvertretern und Schülern zu führen und die Herausforderungen im Schulalltag zu erfassen, wie lvz.de berichtet.
In Leipzig stehen gleich vier Besuche auf dem Programm: Die Johanniter-Akademie Mitteldeutschland in Reudnitz-Thonberg, die Grundschule Connewitz, die Nachbarschaftsschule Leipzig in Lindenau und die Paul-Robeson-Oberschule in Lindenthal werden die ersten Schulen sein, die Clemens an Besuchen honorieren. Die Besprechungen beginnen bereits um 12.30 Uhr und erstrecken sich bis in den späten Nachmittag. Der Kultusminister betont die Wichtigkeit des Zuhörens und der Unterstützung durch sein Ministerium.
Fokus auf Herausforderungen im Bildungssystem
Eine der größten Herausforderungen, die Clemens identifiziert hat, ist der Lehrermangel an sächsischen Schulen. Diese Problematik wird die Gespräche leiten, da der Minister auch den steigenden Heterogenitätsgrad der Schülerschaft ansprechen will. „Das Zuhören ist wichtig“, so Clemens. Zudem betont er, wie wichtig es ist, den Schulen aktiv zu helfen, um die Rahmenbedingungen zu verbessern. Schulen haben die Möglichkeit, sich aktiv an der Schultour zu beteiligen und ihre Bedürfnisse direkt zu äußern, indem sie Kontakt über die angegebene E-Mail-Adresse 100schulen@smk.sachsen.de aufnehmen, informiert der Medienservice Sachsen.
Die nächsten Stationen der Tour führen den Minister in die Städte Oelsnitz, Auerbach, Falkenstein am 5. Februar sowie nach Waldenburg, Limbach-Oberfrohna und Chemnitz am 7. Februar. In der Kombination von Schulbesuchen und Gesprächen soll die Schullandschaft in Sachsen gründlich analysiert werden.
Bildungssystem im internationalen Vergleich
Zusätzlich zum unmittelbaren Kontakt mit den Schulen glänzt Sachsen im internationalen Bildungsvergleich, wie eine Analyse von PISA-Daten zeigt. Die Ergebnisse zeigen, dass Deutschlands Schülerinnen und Schüler in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften über dem OECD-Durchschnitt liegen. In Naturwissenschaften erreicht Deutschland 509 Punkte, in Mathematik 506 Punkte und in Lesekompetenz 509 Punkte. Diese Leistungen sind seit der ersten PISA-Erhebung 2000 kontinuierlich gestiegen, was die positive Entwicklung des sächsischen Bildungssystems unterstreicht, erklärt Schule Sachsen.
Im Vergleich zu früheren PISA-Studien zeigen die jüngsten Ergebnisse, dass Sachsen immer wieder an der Spitze bundesdeutscher Rankings steht. Trotz dieser Erfolge gibt es jedoch Herausforderungen, wie der Minister in seinen Besuchen feststellen möchte. Diese sind nicht nur quantitativ, etwa bei der Lehrerzahl, sondern auch qualitativ, im Hinblick auf die Diversität und die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler. Letztlich zielt das Engagement von Clemens darauf ab, die Schulqualität weiter zu steigern und jedem Kind gerechte Startbedingungen zu ermöglichen.