Am 27. Februar 2025 hat der neu gewählte Bundestag seine Ergebnisse bekannt gegeben, die deutliche Veränderungen im politischen Landschaftsbild Deutschlands aufzeigen. Insgesamt ziehen 30 Abgeordnete aus Sachsen in das Parlament ein. Davon behalten 21 ihren Sitz, während 8 neu sind und 1 Abgeordneter zuvor für Brandenburg im Bundestag saß. In dieser Wahlperiode verlieren 17 ehemalige Bundestagsabgeordnete ihren Platz im Parlament.
Insbesondere Marco Wanderwitz von der CDU, der 23 Jahre im Bundestag war, hat aus persönlichem Grund entschieden, nicht erneut zu kandidieren. Er nennt das “gesellschaftliche Klima in Sachsen und Angriffe auf die Familie” als Hauptgründe für seinen Rückzug. Auch Yvonne Magwas, ihre Parteikollegin von der CDU, tritt nicht erneut an. André Hahn von der Linken verlässt nach 12 Jahren den Bundestag und hat zuvor 19 Jahre im sächsischen Landtag gedient.
Neuzugänge im Bundestag
Eine bemerkenswerte Neubesetzung ist Zada Sahilovic von der Linken. Mit ihren 24 Jahren ist sie die zweitjüngste Abgeordnete im Bundestag. Maximilian Krah von der AfD ist ebenfalls neu im Bundestag. Krah, der zuvor als AfD-Abgeordneter im EU-Parlament tätig war, fiel wegen umstrittener Äußerungen auf. Sören Pellmann, ebenfalls von der Linken, zieht zum dritten Mal in den Bundestag ein und ist der einzige Wahlkreissieger in Sachsen, der nicht der AfD angehört. Paula Piechotta von den Grünen und Holger Mann von der SPD aus Leipzig kehren zum zweiten Mal in den Bundestag zurück. Rasha Nasr von der SPD, die seit 2022 Co-Vorsitzende der SPD Dresden ist, wird ebenfalls wiedergewählt.
Die AfD plant für die kommenden Neuwahlen im Februar 2025 verstärkt, Stimmanteile zu gewinnen. Alexander Gauland, der 83-jährige ehemalige Vorsitzende der AfD-Fraktion im Bundestag, hat trotz anfänglicher Ausschlüsse seine Kandidatur für ein Direktmandat in seiner Geburtsstadt Chemnitz zugesichert. Maximilian Krah wird ebenfalls als Kandidat genannt und hat Gespräche mit verschiedenen Kreisvorsitzenden in Sachsen aufgenommen. Nach einem skandalumwitterten Wahlkampf hatte Krah nicht mehr zur AfD-Delegation im EU-Parlament gehört und steht unter Kritik von Abteilungsleiterin Alice Weidel.
Politische Rahmenbedingungen und Ausblick
In der politischen Landschaft Deutschlands scheinen die Umfragen zur AfD vielversprechend. Aktuelle Erhebungen sehen die Partei bei einem Stimmanteil von 18 bis 19 Prozent, was sie zur zweitstärksten Kraft hinter der Union mit etwa 32 Prozent machen würde. In Anbetracht der bevorstehenden Neuwahlen wird die politische Konstellation, inklusive möglicher Koalitionen, immer spannender. Die Mehrheitsverhältnisse im neuen Bundestag erfordern 316 Stimmen für die Mehrheit. Aktuelle Koalitionsoptionen und ihre möglichen Konstellationen sind von großem Interesse, insbesondere da Friedrich Merz (CDU) eine Zusammenarbeit mit der AfD ausschließt.
Die Wahlbeteiligung dieser Bundestagswahl war mit 83 Prozent die höchste seit der Wiedervereinigung. Allerdings scheiterte die BSW, die 4,97 Prozent der Stimmen erhielt, an der Fünf-Prozent-Hürde und wird nicht im Bundestag vertreten sein. Der Südschleswigsche Wählerverband hingegen erhält einen Sitz im Bundestag, da er von dieser Hürde befreit ist.
Mit den neuen Wahlergebnissen und der Überschneidung alter und neuer Strömungen wird sich die politische Atmosphäre in Deutschland in den kommenden Monaten weiter zuspitzen. Der Ausgang dieser Wahlen könnte weitreichende Konsequenzen haben, nicht nur für Sachsen, sondern für ganz Deutschland.
Für weiterführende Informationen zu den Abgeordneten und ihrer politischen Zugehörigkeit, werfen Sie einen Blick auf Sächsische, die Details zu den einzelnen Abgeordneten bietet. Für mehr zur Situation rund um die AfD und deren Kandidaten, besuchen Sie fr.de, die umfassende Berichterstattung liefern. Aktuelle Wahlanalysen können Sie über ZDF abrufen, um die gesamte Situation besser einordnen zu können.
