
Die Geschichte der Rosalöwen, die 1993 in Leipzig gegründet wurden, ist geprägt von einer starken Gemeinschaft und dem beständigen Bestreben, einen sicheren Raum für LGBTQIA+-Sportler zu schaffen. Der Verein entstand durch eine Anzeige im Stadtmagazin Kreuzer und richtete sich damals an queere Sportler, die nach einem Platz suchten, um aktiv zu sein und sich wohlzufühlen.
Die Gründung fand vor dem Hintergrund der späten Aufarbeitung der AIDS-Krise in den 80er- und 90er-Jahren statt. Mit der Streichung der Homosexualität von der Liste psychischer Krankheiten durch die WHO im Jahr 1990 und der Abschaffung des Paragraphen 175 im Jahr 1994, der den Geschlechtsverkehr unter Männern kriminalisierte, war der Weg geebnet für eine offenere Gesellschaft. Die Rosalöwen begannen als Volleyballgruppe, erweiterten jedoch bald ihr Angebot um Badminton und Schwimmen, um eine noch breitere Basis an Aktivitäten anzubieten.
Einblick in die Gemeinschaft
Heute zählt der Verein 130 Männer, 24 Frauen und eine diverse Person. Dieser mix zeigt, dass die Rosalöwen sich umfassend für die LGBTQIA+-Gemeinschaft öffnen. Sie verstehen sich als Gemeinschaft, die nicht nur queere Personen, sondern auch Heterosexuelle willkommen heißt. In diesem Rahmen können Sportler*innen jeglicher Herkunft ohne Erklärungsbedarf aktiv sein.
Trotz dieser Errungenschaften bestehen in der Gesellschaft nach wie vor Berührungsängste und Diskriminierung. Eine anhaltende Sorge in der Community gilt der möglichen Rückkehr von Diskriminierung gegenüber Homosexualität und Geschlechtsvielfalt. Dies ist ein Thema, das auch in den jüngeren queeren Sportvereinen in Deutschland reflektiert wird. In Deutschland gibt es mittlerweile rund 60 solcher Vereine, wobei der SC Janus als ältester queerer Sportverein Europas gilt, wie Deutschlandfunk berichtet.
Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen
Um das 30-jährige Bestehen der Rosalöwen zu feiern, sind vom 4. bis 6. Oktober 2024 verschiedene Aktivitäten geplant. Die Feierlichkeiten umfassen ein sportliches Turnier in Badminton und Volleyball, eine Party sowie ein gemütliches Sonntagsfrühstück. Zusätzlich wird am Freitag ein Erlebnisprogramm angeboten, das auch die Möglichkeit zur Anmeldung umfasst.
Die Veranstaltung, die nicht nur für Vereinsmitglieder, sondern auch für interessierte Besucher offen steht, soll ein Zeichen für die Integration und das Miteinander setzen. Zudem werden T-Shirts als Erinnerungsstücke des Turniers angeboten, was zeigt, wie wichtig Zusammenhalt und Gemeinschaft für den Verein sind.
Die Rosalöwen bieten nicht nur einen sportlichen Ausgleich, sondern auch soziale Interaktionen und Akzeptanz für all jene, die sich in einer Gemeinschaft wohl fühlen möchten. Sie sind ein leuchtendes Beispiel für die positive Entwicklung, die queere Sportvereine in der Gesellschaft bewirken können.