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Sachsens Flughäfen in der Krise: Wird der Arbeitsplatzabbau zur Lösung?

Die Mitteldeutsche Flughafen AG (MFAG), die Betreiberin der Flug­häfen Leipzig/Halle und Dresden, steht vor großen finanziellen Herausforderungen. Ein umfassender Sparkurs soll das Unternehmen vor einem drohenden Absturz bewahren. Die Klauseln des Sparkonzepts umfassen unter anderem Personalabbau und die Vermarktung von Immobilien, während gleichzeitig die Gebühren für die Nutzung der Flughäfen angepasst werden sollen. Ein zentraler Punkt dieser finanziellen Umstrukturierung ist die Tatsache, dass die Flughäfen in ihrer gesamten Geschichte nie ein positives Betriebsergebnis erzielt haben, wie tag24.de berichtet.

Die finanzielle Lage der MFAG hat sich im Jahr 2024 dramatisch zugespitzt, als Banken Kreditauszahlungen verweigerten. Dies führte dazu, dass Sachsen und Sachsen-Anhalt intervenierten und neue Kredite sowie Zuschüsse bereitstellten, um eine Finanzlücke in Höhe von 145 Millionen Euro zu schließen. Die langfristige Finanzierung des Unternehmens ist nun bis Ende 2026 gesichert, was eine gewisse Stabilität bietet. CFO Ingo Ludwig betonte, dass die neue Finanzierungsstruktur entscheidend zur Umsetzung des Restrukturierungs- und Transformationsprogramms beiträgt, das bereits 2021 ins Leben gerufen wurde, um auf Branchenkrisen und bestehende Sanierungsstaus zu reagieren, so aviation.direct.

Umfassende Restrukturierungsmaßnahmen

Die MFAG plant, bis Ende 2026 bis zu 250 Arbeitsplätze abzubauen, was einer Reduktion der aktuellen Belegschaft von rund 1.200 Stellen entspricht. Der Hauptfokus des Jobabbaus liegt auf der Führungsebene und der Verwaltung, in der Hoffnung, dadurch signifikante Einsparungen von fast 40 Millionen Euro zu erzielen. Im Rahmen des Restrukturierungsprogramms „Zukunft 30“ wird ein qualifizierter Einstellungsstopp sowie eine Verschlankung der internen Organisation angestrebt, gepaart mit einem Druck auf Sachkosten und der Optimierung von Prozessen.

Die Infrastruktur der beiden Flughäfen wird ebenfalls als überdimensioniert erachtet und soll daher verkleinert werden. Währenddessen haben die Passagierzahlen in Dresden mit einem angestrebten Ziel von 3,5 Millionen und in Leipzig/Halle mit 4,5 Millionen abgenommen. Eine Zielsetzung für die MFAG in der Zukunft besteht darin, Erlöse vor allem in den Bereichen Logistik, Passage und Flächenentwicklung zu erzielen. Um dies zu erreichen, ist eine langfristige Vertragsverlängerung mit DHL bis 2053 vorgesehen, die als Grundlage für die Entwicklung des Frachtgeschäfts in Leipzig angesehen wird.

Politische Unterstützung und Herausforderungen

Die sächsische Landesregierung hat sich klar zu den Flughäfen bekannt und plant, diese als wichtige Logistik- und Wirtschaftsstandorte weiter zu stärken. Wirtschaftsminister Dirk Panther hat betont, dass die Schaffung neuer Flugverbindungen ein zentrales Ziel darstellt. Der Flughafen Dresden ist besonders vom Rückgang des innerdeutschen Flugverkehrs betroffen und sieht sich hohen Gebühren im Vergleich zu konkurrierenden Flughäfen, wie beispielsweise in Prag, ausgesetzt. Die Bemühungen um mehr Flugverbindungen sind daher essentiell für die wirtschaftliche Zukunft des Standorts.

Ein weiterer Herausforderungen ergeben sich aus den Ausbauplänen der MFAG am Flughafen Leipzig/Halle, in die rund 300 Millionen Euro investiert werden sollen. Dies stößt jedoch auf Widerstand: Es gibt derzeit zehn Klagen, die die Vereinbarkeit dieser Planungen mit Klima-, Natur- und Umweltschutzrechten in Frage stellen und die vom Sächsischen Oberverwaltungsgericht geprüft werden.

Der Zusammenhang zu den globalen Trends in der Luftfahrtindustrie ist ebenfalls nicht zu übersehen. Im Jahr 2023 erlebte die Branche einen Anstieg im Passagierverkehr um 37 % im Vergleich zum Vorjahr, was die Herausforderungen, vor denen die MFAG steht, noch komplexer macht. Aufgrund des gesamtwirtschaftlichen Rückgangs und der Unsicherheiten in der Branche bleibt abzuwarten, wie diese Maßnahmen fruchten werden, während die neuen Rahmenbedingungen für eine stabilere Zukunft geschaffen werden müssen, wie lufthansagroup.com zeigt.

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aviation.direct

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