
Das 24. Werkstofftechnische Kolloquium (WTK) fand kürzlich in Chemnitz statt und erzielte mit 220 Teilnehmenden einen neuen Rekord. Das Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnik (IWW) der Technischen Universität Chemnitz war der Veranstalter dieser bedeutenden Zusammenkunft, die sowohl nationale als auch internationale Gäste anzog. Die Eröffnungsrede hielt Prof. Dr. Thomas Lampke von der TU Chemnitz, während Grußworte von Prof. Dr. Lech Pawlowski von der Universität Limoges, Frankreich, ergänzt wurden.
Das diesjährige Motto „Academia meets Industry“ verdeutlichte den Dialog zwischen Wissenschaft und Industrie. Besonders hervorzuheben ist die begleitende Industrieausstellung, an der namhafte Unternehmen wie die Kulzer GmbH, 3D-Micromac AG und Netzsch-Gerätebau GmbH teilnahmen. Insgesamt wurden 62 Fachvorträge gehalten, die aktuelle Forschungs- und Entwicklungsthemen abdeckten, darunter auch ein Plenarvortrag von Dr. Klaus Nassenstein, der sich mit der Automatisierung im thermischen Spritzen befasste.
Fachvorträge und Diskussionen
Zum Thema thermisches Spritzen trugen Dr. Šárka Houdková, Dr. Lutz-Michael Berger und Dr. Aleksandra Małachowska vor. Prof. Dr. Bodo Fiedler sprach über die Herausforderungen bei Hochleistungsverbundwerkstoffen, während Dr. Markus Guttmann das Potenzial der Galvanoformung präsentierte. Auch die additive Fertigung war ein zentrales Thema, das von Prof. Gerald Wilhelm und Prof. Olaf Keßler intensiv diskutiert wurde. Keynotes lagen in den Händen von Prof. Dr. Robert Vaßen und Dr. Andreas Zaffora, die die Bedeutung transdisziplinärer Forschung herausstellten.
Die Veranstaltung endete mit einer beeindruckenden Abendveranstaltung im Hotel Chemnitzer Hof, wo Dr. Barbara Waske einen Vortrag hielt. Zudem wurden 13 Poster-Beiträge prämiert, wobei der erste Platz an Pratidhwani Biswal verliehen wurde, gefolgt von Robert Rimpl und Lukáš Václavek. Prof. Dr. Shrikant Joshi rundete das Kolloquium mit seinem Abschlussvortrag über technologische Fortschritte im thermischen Spritzen ab.
Die Organisatoren äußerten den Wunsch, in zwei Jahren das 25. WTK am selben Standort auszurichten. Dieses Treffen verdeutlichte einmal mehr die Relevanz aktueller Forschung und industrieller Anwendungen im Bereich der Werkstoffwissenschaften.
Ein Blick auf additive Fertigung
Ebenfalls aktuell ist die additive Fertigung, die sich in der industriellen Praxis etabliert hat und in immer mehr Bereichen Anwendung findet. Wie auf der Sonderschau und dem Fachforum „Additive Fertigung – Evolution einer modernen Technologie“ deutlich wurde, das vom 7. bis 10. März 2023 in Leipzig stattfand, liegt der Fokus auf innovativen Anwendungen und zukunftsträchtigen Ideen in diesem Bereich.
Besonderes Augenmerk richtet sich auf die Anforderungen an additive Technologien wie Flexibilität, Zuverlässigkeit, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit. Ein wichtiges Projekt, das IDAM, hat die Industrialisierung von 3D-Druck-Fertigungslinien für die automobile Serienproduktion vorangetrieben. Mit einer jährlichen Produktion von ca. 50.000 Serienteilen zeigt sich das Potenzial dieser Technologie.
Führende Unternehmen und Forschungseinrichtungen, wie die TU Freiberg, Chemnitz und Dresden, arbeiten im Reallabor SAMSax an der nachhaltigen Nutzung von Reststoffen aus Industrie und Landwirtschaft für die additive Fertigung. Ziel ist die Entwicklung neuer Produkte aus diesen Materialien und die Förderung einer Kreislaufwirtschaft. Diese Entwicklungen untermauern die Bedeutung der additiven Fertigung in der heutigen industriellen Landschaft und bieten zahlreiche Anknüpfungspunkte für zukünftige Innovationen, wie auch autoload-sachsen.com feststellt.
Die Synergien zwischen Veranstaltungen wie dem WTK und den Innovationen in der additiven Fertigung zeigen einen klaren Trend zur Integrationsfähigkeit neuer Technologien in bestehende Prozesse. Dies bereitet den Weg für eine zukunftsorientierte Forschung und Entwicklung.