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Alarmierende Stickstoffwerte in Meißens Bächen bedrohen die Nordsee!

In einer jüngsten Untersuchung mehrerer Nebenarme der Elbe wurde alarmierend hohe Stickstoffbelastung festgestellt. Diese Ergebnisse stammen vom VSR Gewässerschutz, der mit dem Motto „Meeresschutz beginnt in unseren Bächen“ in unterschiedlichen Regionen Messfahrten durchführt. Laut sächsische.de zeigt die Analyse, dass die Stickstoffkonzentrationen in den untersuchten Fließgewässern teils deutlich die gesetzlich festgelegten Zielwerte überschreiten.

Harald Gülzow, der im Landratsamt für Brunnenwasser zuständig ist, hat auch Wasserproben in Städten der Landkreise Meißen und Mittelsachsen entnommen. Er war zuletzt für den VSR Gewässerschutz an Bächen in der Region tätig. Die Rückmeldungen des Landratsamtes auf die Untersuchungsergebnisse fallen bislang zurückhaltend aus.

Stickstoffbelastung in Bächen

Der VSR Gewässerschutz hat festgestellt, dass die Stickstoffbelastung in den meisten Bächen als alarmierend hoch beschrieben wird. Untersucht wurde dabei die gesamte Stickstoffbelastung, nicht nur die Nitratkonzentration. Stickstoff im Nitrat stellt den größten Anteil am Gesamtstickstoffgehalt dar, gefolgt von Nitrit und Ammonium, die in geringeren Mengen vorhanden sind. Es wird angemerkt, dass der Zielwert für Gesamtstickstoff in Flüssen, die in die Nordsee münden, bei 2,8 mg/l liegt, dieser jedoch aktuell nicht eingehalten wird, was für die Artenvielfalt in der Nordsee eine ernsthafte Bedrohung darstellt.

Ein zentraler Punkt der Forschung sind die Eintragungen aus der Landwirtschaft. Aktuellen Schätzungen zufolge trägt die Landwirtschaft mit 70 % zum Stickstoffeintrag in die Nordsee bei. Dies hat zur Folge, dass über 80 % der Bäche und Flüsse den Zielwert von Nitrat-Stickstoff nicht erreichen. Eine Nitratkarte zeigt hohe Belastungen in Gebieten mit intensiver Landwirtschaft an, was auf die überhöhten Stickstoffgehalte in Flüssen und Seen hinweist.

Messmethodik und Ergebnisse

Die Messfahrten fanden unter trockenen Bedingungen im Winter statt, und die Ergebnisse zeigen, dass Kläranlagen weniger zur Nitratbelastung beitragen als angenommen. Dabei wurde festgestellt, dass das belastete Grundwasser, das in die Bäche sickert, eine wesentliche Quelle für die Stickstoffbelastung darstellt. Laut vsr-gewaesserschutz.de müssen Maßnahmen zur Reduzierung der Stickstoffbelastung in den Bächen im Einzugsgebiet der Flüsse beginnen. Dies ist von entscheidender Bedeutung, um die Artenvielfalt in den Fließgewässern und in der Nordsee zu erhöhen.

Insgesamt wird betont, dass die Überversorgung mit Stickstoff negative Auswirkungen wie Algenwachstum und Sauerstoffmangel für Gewässerorganismen mit sich bringt. Nur 13 % der deutschen Nordseegewässer befinden sich laut dem Nitratbericht 2024 in gutem Zustand; 87 % sind eutrophiert. Daher appelliert der VSR Gewässerschutz an verantwortliche Stellen, die Nitratbelastung im Grundwasser zu verringern.

Des Weiteren zeigt eine Auswertung des Nährstoffstatus in Fließgewässern, dass die Konzentrationen von Gesamtphosphor und Stickstoff in den letzten 25 Jahren verringert wurden, was in erster Linie auf die Einführung phosphatfreier Waschmittel und den Bau sowie die Modernisierung von Kläranlagen zurückzuführen ist. Dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, die Stickstoffwerte weiter zu senken, um die Güteklasse II, den angestrebten Zielwert, zu erreichen umweltbundesamt.de.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Meißen, Deutschland
Beste Referenz
saechsische.de
Weitere Infos
vsr-gewaesserschutz.de

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