
Am Montagmittag wurde die Polizei zu einem Amok-Alarm am Berufsschulzentrum für Technik und Wirtschaft (BSZTW) in Riesa-Gröba alarmiert. Der Alarm, der um 13:25 Uhr ausgelöst wurde, führte dazu, dass etwa 240 Personen, darunter Schüler, junge Erwachsene sowie Lehr- und Servicekräfte, das Gebäude verlassen mussten. Der Einsatz der Polizei wurde gegen 18 Uhr für beendet erklärt, nachdem alle Klassenräume überprüft und keine Gefahrensituation festgestellt werden konnte, wie die Ostsee-Zeitung berichtet.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot von etwa 230 Beamten vor Ort, unterstützt von Bereitschaftspolizisten und dem Landeskriminalamt. Schwer bewaffnete Einsatzkräfte sicherten das Gebiet, während Polizeibusse am Rande des Hafengeländes parkten. Um den Zugriff auf die Schulgebäude zu gewährleisten, wurden die Zufahrtswege zum Schulzentrum weiträumig abgeriegelt, und die Paul-Greifzu-Straße war während des Einsatzes gesperrt. Trotz der eindrucksvollen Präsenz der Polizei zeigte sich, dass das Sicherheitskonzept der Schule greift, denn alle Räume waren laut Informationen der Polizei abgeschlossen und mussten daher durch die Beamten überprüft werden.
Notfallbetreuung für Schüler und Lehrer
Während des Einsatzes wurden die Schüler und Lehrer in der Turnhalle untergebracht, wo sie von Notfallseelsorgern betreut wurden. Viele der Anwesenden waren sichtlich angespannt, gerüchteweise verbreitete sich schnell die Nachricht über einen möglichen Amoklauf in sozialen Medien. Die Polizei legte Wert darauf, dass solche Fehlalarme in unregelmäßigen Abständen vorkommen, zuletzt etwa in Großenhain im Sommer 2023 und in einer Schule in Heidenau im April 2024.
Die Einsatzkräfte begannen gegen 17:45 Uhr, erste Beamte abzuziehen, ohne jedoch am Nachmittag Informationen über den Auslöser des Alarms verfügten. Die Ermittlungen, wie der Alarm an der Schule genau ausgelöst wurde, dauern an. Die Tag24 berichtet, dass die Polizeiarbeit in solchen Situationen besonders herausfordernd ist, da die Sicherheit aller Anwesenden zu jedem Zeitpunkt zuträglich ist.
Kontext zur Schul- und Sicherheitspolitik
Vor dem Hintergrund solcher Vorfälle ist das Thema Sicherheit in Schulen in Deutschland vor allem in den letzten Jahren immer wieder aufgegriffen worden. Hochgradiger Sicherheitsbedarf wurde durch vergangene Amokläufe in deutschen Schulen deutlich, was zu einer verstärkten Neugestaltung von Sicherheitskonzepten geführt hat. Die Initiative Sicherheit in Schulen wurde ins Leben gerufen, um Bildungseinrichtungen bei der präventiven Gestaltung eines sicheren Umfelds zu unterstützen. Ihr Ziel ist es unter anderem, den Austausch über technische Präventionsmaßnahmen zu fördern und Krisenlagen proaktiv zu begegnen.
Interaktive Vorträge und offene Diskussionsrunden dazu tragen dazu bei, dass sowohl Lehrkräfte als auch Schüler über Risiken informiert sind und entsprechende Maßnahmen kennen. Maßnahmen zur Krisenprävention können langfristig dazu beitragen, dass die Sicherheit an Schulen erhöht wird und gleichzeitig das Bewusstsein für mögliche Gefahren geschärft wird. Informationen zu diesen Initiativen finden sich beispielsweise auf der Website der Initiative Sicherheit in Schulen.