
In der Region Döbeln wurde ein vielversprechendes Projekt zur Entwicklung eines Biogasnetzes gestartet. Ziel dieser Initiative ist die klimaneutrale Energieversorgung der Stadt Döbeln. Die Machbarkeitsstudie, die von mehreren Partnern durchgeführt wird, umfasst eine detaillierte Analyse der Potenziale von Biogasanlagen in der Umgebung sowie die Identifizierung vielversprechender Einspeisepunkte und eine Grobtrassierung des Netzes. Laut TU Freiberg wird das Projekt vom Referat Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung der Landkreisverwaltung initiiert.
Dr. Lothar Beier, der 1. Beigeordnete im Landkreis Mittelsachsen, hebt die Bedeutung der Zusammenarbeit regionaler Akteure hervor und betont den integrativen Ansatz des Projekts. Die Machbarkeitsstudie wird in enger Kooperation mit den Stadtwerken Döbeln, der TU Bergakademie Freiberg, der AEV-Energy GmbH und der DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH durchgeführt. Gunnar Fehnle, Geschäftsführer der Stadtwerke Döbeln, verweist darauf, dass die Studie eine entscheidungsrelevante Grundlage für ein langfristig tragfähiges Biogasprojekt schaffen soll.
Umfang und Ziel der Machbarkeitsstudie
Die umfassende Studie zielt darauf ab, die vorhandenen Biogaspotenziale zu erfassen, den Bedarf der Stadt zu ermitteln und mögliche wirtschaftliche Einspeisepunkte zu identifizieren. Wichtig ist auch die Erstellung eines detaillierten Fahrplans für den schrittweisen Ausbau des Biogasnetzes. Dieser Plan wird den technischen Ausrüstungsbedarf und die Wirtschaftlichkeit berücksichtigen. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sollen voraussichtlich im Juni 2025 vorliegen, was der Region eine robuste Grundlage für die zukünftige Energieversorgung bietet, so Nachrichten AG.
Das Projekt wird zusätzlich von der Bioenergiezentrum Westewitz GmbH unterstützt. Durch die enge Kooperation mit den Betreibern von Biogasanlagen in der Region wird die langfristige und klimaneutrale Wärmeversorgung angestrebt. Die Machbarkeitsstudie könnte als Modell für ähnliche Initiativen in anderen Regionen dienen, was insbesondere für die deutschlandweite Energiewende von Bedeutung ist. Laut Tour de Flur gibt es in Deutschland derzeit etwa 9.000 Biogasanlagen, die unterschiedliche Biomassequellen nutzen, darunter Gülle und Bioabfälle.
Nachhaltige Energiegewinnung aus Biogas
Die biologischen Verfahren zur Biogasproduktion finden in luftdichten, wärmeisolierten Fermentern statt, die regelmäßig mit frischer Biomasse – vor allem Mais, Gülle und anderen landwirtschaftlichen Reststoffen – gefüttert werden. Mais macht dabei den Hauptanteil der verwendeten Energiepflanzen aus, da er den höchsten Methanertrag pro Hektar bietet. Dennoch bringt der Anbau von Energiepflanzen, wie Mais, auch Herausforderungen mit sich, darunter den Verlust der Artenvielfalt. Um dieser entgegenzuwirken, werden zunehmend mehrjährige Blühmischungen aus Wildpflanzen eingesetzt, die auch Lebensraum für Insekten schaffen.
Die Ausbeute an Biogas und die damit verbundene Energiegewinnung sind entscheidend für die Umsetzung der geplanten nachhaltigen Energieversorgung in Döbeln. Mit dieser Machbarkeitsstudie wird eine nachhaltige Lösung verfolgt, die auch dazu beitragen könnte, die Methanemissionen in der Region zu verringern und bestehende Anlagen ökologisch sinnvoll weiterzuentwickeln.