
Die sächsische Silbermann-Gesellschaft steht vor erheblichen finanziellen Herausforderungen, die durch fehlende Förderzusagen bedingt sind. Infolge dieser Situation plant die Gesellschaft drastische Einschnitte, die von Präsidium und Geschäftsführung als „schmerzhafte Entscheidungen“ beschrieben werden. Die Gottfried-Silbermann-Gesellschaft engagiert sich seit 1990 für das Erbe des Orgelbaumeisters Gottfried Silbermann und sieht sich aktuell mit ungewisser Kulturfinanzierung konfrontiert.
Für das Jahr 2023 erhalten institutionell geförderte Kulturträger in Sachsen lediglich 30% der Zuschüsse des Vorjahres, was die finanzielle Lage der Gesellschaft weiter belasten könnte. Im Vorjahr erhielt die Silbermann-Gesellschaft eine Förderung von 146.000 Euro vom Kultusministerium Sachsen. Doch die benötigte hohe fünfstellige Summe vom Freistaat Sachsen ist weiterhin ungeklärt. Zudem hat sich die Stadt Freiberg bislang nicht zu einem notwendigen Förderbescheid geäußert.
Geplante Einschnitte und Absagen
Unter diesen Umständen müssen nun geplante Ausgaben reduziert und verschiedene Angebote gestrichen werden, um das Risiko einer Insolvenz zu minimieren. So wurde die Sound-Walk Young Edition anlässlich des 340. Geburtstags Silbermanns, für die bereits 2.500 Schulkinder angemeldet waren, abgesagt. Stattdessen ist ein „Orgelkonzert im Wintermantel“ für den 14. Januar im ungeheizten Freiberger Dom geplant, bei dem der Eintritt frei sein wird. Auch die Ausstellung „Silberklang & Handwerkskunst“ im Freiberger Silbermann-Haus wird vom 1. Januar bis 10. Februar geschlossen bleiben.
Darüber hinaus werden zwei offene Stellen nicht nachbesetzt, und die Mitarbeiter der Geschäftsstelle verzichten auf die Inflationsanpassung ihrer Gehälter. Zusätzlich sind Kürzungen bei den Silbermann-Tagen sowie weiteren Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche vorgesehen. Die Geschäftsführerin Hanne Tautorus merkt an, dass die Situation extrem schwierig sei, insbesondere im Hinblick auf anstehende internationale Festivals und Orgelwettbewerbe.
Die Gottfried-Silbermann-Gesellschaft hofft auf ein stärkeres Engagement aus der Wirtschaft und hat ihre Vereinsmitglieder um Sonderspenden gebeten. Diese drastischen Maßnahmen erfolgt im Kontext zunehmender Unsicherheiten in der Kulturfinanzierung, die durch den fehlenden Haushalt im Freistaat Sachsen noch verstärkt werden. Die Gesellschaft steht nicht nur in der Verantwortung für kulturelle Projekte, sondern sieht sich auch mit dem Druck konfrontiert, die mit diesen gestiegenen Anforderungen einhergehende Kostensituation zu bewältigen, wie silbermann.org berichtete.
Die kommenden Monate werden entscheidend sein für die Zukunft der Silbermann-Gesellschaft und ihrer kulturellen Angebote, die stets darauf abzielen, Begeisterung zu wecken, das Erbe zu bewahren und Verbindungen zu schaffen, so das Motto der Organisation.
In einem anderen Bericht hebt sächsische.de die Dringlichkeit der aktuellen Situation hervor und betont die Notwendigkeit von finanziellen Unterstützungsmaßnahmen, um die kulturellen Angebote der Silbermann-Gesellschaft auch weiterhin aufrechterhalten zu können.