
Am 26. Januar 2025 wird im Landkreis Mittelsachsen eine entscheidende Landratswahl stattfinden. Diese Wahl ist notwendig geworden, nachdem Dirk Neubauer, der seit 2019 das Amt innehatte, im Juli 2024 zurückgetreten ist. Neubauer begründete seinen Rücktritt mit einer angespannten gesellschaftlichen Stimmung, persönlichen Bedrohungen und der zunehmenden Bürokratie, was in der Region Diskussionen über die politische Kultur und den Umgang mit Lokalpolitikern ausgelöst hat. Der Landkreis Mittelsachsen zählt zu den größten in Sachsen und hat mehr als 300.000 Einwohner.
Die bevorstehende Wahl findet zur gleichen Zeit wie die vorgezogene Bundestagswahl 2025 statt. Sollte im ersten Wahlgang keine absolute Mehrheit erzielt werden, ist eine Stichwahl am 23. Februar 2025 vorgesehen. Wahlberechtigt sind alle Einwohner des Landkreises, die seit mindestens drei Monaten gemeldet sind und das 18. Lebensjahr vollendet haben.
Kandidaten im Überblick
Der Wahlkampf ist bereits in vollem Gang, und die Wähler haben die Wahl zwischen mehreren Kandidaten:
- Sven Krüger (parteilos): Der amtierende Oberbürgermeister von Freiberg wird von CDU, Freien Wählern und FDP unterstützt. Krüger plant, von seinem Rathaus ins Landratsamt zu wechseln und hat sich vorgenommen, Mittelsachsen in Bezug auf Wirtschaftskraft und Lebensqualität zu verbessern. Er möchte ebenfalls die Herausforderungen finanzieller Art angehen und die Forderungen an Bund und Land artikulieren.
- Jens Tamke (AfD): Mitglied des Kreistages und Stadtrat in Roßwein.
- Mario Lorenz (SPD): Umweltpolitiker und Kreisvorstandsmitglied der SPD Mittelsachsen. Bei der letzten Wahl erhielt er nur 6,6 Prozent der Stimmen.
- Cindy Reimer (Die Linke): Fraktionsvorsitzende der Linken im Kreistag, die bei der letzten Wahl 5,9 Prozent der Stimmen holte.
- Stefan Trautmann (Freie Sachsen): Kandidat der rechtsgerichteten „Freien Sachsen“, der 3,3 Prozent der Stimmen erhielt.
Die Landratswahl wird nicht nur für die politische Zukunft Mittelsachsens von Bedeutung sein, sondern auch im Kontext einer breiteren gesellschaftlichen Diskussion über die Herausforderungen, denen Lokalpolitiker gegenüberstehen. Der Rücktritt von Neubauer hat dabei auch Fragen zur politischen Kultur in Sachsen aufgeworfen, was die Umstände und die Sicherheit von Politikern betrifft.
Die Wahl am 26. Januar könnte somit weitreichende Konsequenzen für die Verwaltungen und die politische Ausrichtung des Landkreises haben. Die Stimmen der Wähler werden entscheidend sein, sowohl für die zukünftige politische Landschaft als auch für Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität und Infrastruktur in der Region. Weitere Informationen über die Wahl und den Wahlprozess finden Sie bei Freie Presse und MDR.