
Die Technische Universität Bergakademie Freiberg (TUBAF) hat ein neues Workshop-Konzept mit dem Titel „Irgendwas mit Transfer“ ins Leben gerufen, um Forscherinnen und Forschern den Weg in die Praxis zu erleichtern. In einer Zeit, in der der Technologietransfer zunehmend an Bedeutung gewinnt, sind diese Workshops ein wichtiges Instrument.
Die zentrale Transferstelle der TUBAF hat sich zum Ziel gesetzt, Forschende umfassend im Transferprozess zu unterstützen. Zu den angebotenen Leistungen gehören unter anderem die Bewertung des Transferpotenzials, Marktanalysen, die Begleitung durch das Patentverfahren sowie die Verwertung industrierelevanter Forschungsergebnisse. Darüber hinaus wird bei der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten für praxisorientierte Ideen umfassende Beratung angeboten.
Thematische Schwerpunkte der Workshops
Die Workshopreihe wird sich auf verschiedene relevante Themen konzentrieren. Dazu zählen unter anderem Schutzrechte, Industriekooperationen, Verhandlungsführung und Wissenschaftskommunikation. Ziel ist es, die Teilnehmenden für die Herausforderungen des Technologietransfers zu sensibilisieren und ihnen die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln.
Eine Studie des Fraunhofer-Instituts, Transfer1000, belegt, dass der Transfer nicht im Widerspruch zum akademischen Kerngeschäft von Forschung steht. Vielmehr schafft er neue Kooperations- und Finanzierungsmöglichkeiten und fördert die Sichtbarkeit und Anerkennung der eigenen wissenschaftlichen Ergebnisse. Durch den Technologietransfer erfahren die Forschenden eine Erweiterung ihres Kompetenzprofils.
Der Beitrag der Fraunhofer-Gesellschaft
Die Fraunhofer-Gesellschaft spielt eine zentrale Rolle im Technologietransfer, indem sie technologische Innovationen in Wirtschaft und Gesellschaft bringt. Zu den bedeutenden Entwicklungen zählen beispielsweise die Tumorerkennung durch Künstliche Intelligenz und autonom fahrende Lastwagen auf Autobahnen. Diese Beispiele verdeutlichen die Notwendigkeit und den Nutzen eines funktionierenden Austauschs zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.
Wichtige Bausteine für einen erfolgreichen Technologietransfer umfassen Gründergeist und unternehmerisches Denken. Die Fraunhofer-Gesellschaft unterstützt seit dem Jahr 2000 über 480 Spin-offs, die als Brücke zwischen Forschung und Wirtschaft fungieren. Damit tragen sie als Katalysatoren zur Realisierung von Innovationen maßgeblich bei, insbesondere in einem interdisziplinären Kontext.
Technologietransfer und gesellschaftliche Herausforderungen
Der Technologietransfer in die Wirtschaft gewinnt zunehmend an Relevanz, um zentrale gesellschaftliche Herausforderungen wie nachhaltige Entwicklung, Digitalisierung und demografische Veränderungen zu bewältigen. Die Helmholtz-Zentren, beispielsweise das Alfred-Wegener-Institut (AWI), konzentrieren ihre Aktivitäten im Bereich Wissens- und Technologietransfer. Diese Zentren sind entscheidend für die Sicherung des Hightech-Standorts Deutschland.
Der Wissenstransfer spielt eine wesentliche Rolle, insbesondere im Bereich der Daseinsvorsorge. Das AWI identifiziert und verwertet Erfindungen sowie Innovationsideen und setzt zahlreiche Industrieaufträge um. Die dort durchgeführte Forschung zu Klimafragen trägt nennenswert zur Wissensbasis für gesellschaftliche Prozesse und Entscheidungen bei.
Insgesamt verdeutlichen die verschiedenen Initiativen an Institutionen wie der TUBAF und der Fraunhofer-Gesellschaft die wachsende Bedeutung des Technologietransfers. Durch gezielte Workshops und Projekte soll die Kluft zwischen Forschung und Wirtschaft geschlossen werden, um innovative Lösungen für zukünftige Herausforderungen zu entwickeln.