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ÖPNV-Krise in Delitzsch: Überfüllte Schulbusse sorgen für Aufregung!

In der Region Delitzsch werden die aktuellen Einsparungen im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) zunehmend zum Gesprächsthema. Eltern aus dem Ort Spröda äußern ihren Unmut über überfüllte Busse, die Schulkinder oftmals dazu zwingen, im Gang zu stehen. Diese Situation führt dazu, dass einige Kinder nicht rechtzeitig aussteigen können und bis zur nächsten Haltestelle weiterfahren müssen. Die zusätzlich gestrichenen Busverbindungen sind ein direktes Ergebnis der eingeleiteten Sparmaßnahmen, die im Stadtrat von Vertretern des Landratsamtes und des Busbetreibers Nordsachsen Mobil (Nomo) erläutert wurden. Dies berichten die lvz.de.

Die Mutter eines Schulkindes beklagt, dass durch die Reduzierung der Busverbindungen bis zu 15 Schulkinder aus Spröda keinen Sitzplatz mehr finden können. Trotz dieser von den Eltern wahrgenommenen Überfüllung erklärte Matthias Neumann, der Leiter Markt bei Nomo, dass in einer Stichprobe zur Überprüfung keine Überfüllung festgestellt wurde. Zudem seien auch freie Sitzplätze verfügbar gewesen. Um die Situation weiter zu klären, sind zusätzliche Kontrollen angekündigt.

Streichungen im Fahrplan

Betroffen sind vor allem die Linien 192, 209, 212 sowie die Stadtlinie C. Hier wurden insbesondere zwischen 11 und 12 Uhr Fahrten gestrichen, die direkt nach der vierten Unterrichtsstunde stattfinden. Eltern und Schüler stehen damit unter Druck, da der reguläre Unterricht oft bis zur fünften Stunde dauert. Christian Hoyas, Leiter des Straßenverkehrsamts, erklärte, dass nur wenige Kinder von den Anpassungen betroffen seien, da die Verbindungen nach der fünften und sechsten Stunde weiterhin bestehen bleiben.

Diese Entwicklungen im Delitzscher ÖPNV werfen ein Licht auf die Herausforderungen, mit denen der gesamte öffentliche Nahverkehr in Deutschland konfrontiert ist. Wie aus dem Bericht des Deutschlandfunks hervorgeht, nutzt fast die Hälfte der Fahrgäste den ÖPNV in Großstädten. Im Jahr 2018 wurden insgesamt 10,4 Milliarden Fahrten im ÖPNV verzeichnet, ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.

Ingo Wortmann, Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), weist auf die Kapazitätsgrenzen im ÖPNV hin und fordert einen Ausbau der Kapazitäten für Strecken und Takte. Neben dieser erforderlichen Erweiterung stehen jedoch auch Herausforderungen wie fehlende Mittel für die Erneuerung von Strecken, Haltestellen und Bahnhöfen im Raum. Dies stellt eine zusätzliche Belastung für die Planer dar und könnte auch die Entwicklung innovativer Lösungen im Bereich der elektrischen Busse behindern.

So gibt es zum Beispiel bundesweit 35.000 Busse im ÖPNV, von denen derzeit etwa 100 rein elektrisch betrieben werden. Bis 2030 sollen batteriebetriebene Elektrobusse die Dieselbusse in Großstädten ersetzen. Doch VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolf kritisierte den Innovationsrückstand in der E-Bus-Technologie und verwies darauf, dass Preissteigerungen und Lieferengpässe den schnellen Rollout der E-Busse behindern könnten. Diese Punkte sind direkte Indikatoren dafür, dass die Problematik des überlasteten öffentlichen Nahverkehrs nicht nur lokal in Delitzsch, sondern auf nationaler Ebene ein drängendes Thema darstellt.

Statistische Auswertung

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Spröda, Deutschland
Beste Referenz
lvz.de

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