
In der Region Mockrehna/Schildau stehen die Bürger zunehmend alarmiert der geplanten Errichtung eines neuen Windparks gegenüber. Die Vorhaben sehen den Bau bis zu 15 Windkraftanlagen vor, was bei der lokalen Bevölkerung Besorgnis erregt. Laut einem Bericht der Sächsischen Zeitung fürchten die Anwohner vor allem um ihre Lebensqualität. Wichtige Punkte, die immer wieder zur Sprache kommen, sind der Lärm, der drohende Wertverlust ihrer Immobilien sowie die mögliche Zerstörung der bislang intakten Landschaft.
In der Hoffnung, den Bau des Windparks zu verhindern, wurde eine Online-Petition ins Leben gerufen. Diese ist bereits auf reges Interesse gestoßen und hat bis Donnerstag um 8 Uhr 743 Unterschriften gesammelt. Die Initiatorin, Jenny Scholz aus Probsthain, betont, dass die Bürger keinesfalls gegen alternative Energien sind, jedoch die spezifischen Pläne für die Windkraftanlage als nicht akzeptabel erachten. Die Petition richtet sich an den Regionalen Planungsverband Leipzig-Westsachsen und hat bereits Unterstützung aus umliegenden Gemeinden, wie etwa Dommitzsch und Trossin, wo ebenfalls gegen ein windkraftbezogenes Projekt protestiert wird.
Bürgerinitiativen und Widerstand
Besonders kritisch wird gesehen, dass das Gebiet im Jahr 2023 wegen Natur- und Tierschutzbelangen sowie des Tourismus ausgeschlossen wurde. Doch im Mai 2024, im Rahmen der Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsplans 2025, wurde das Areal plötzlich zur Vorrangfläche erklärt. Die Petition in Westergellersen fordert umfassende Informationen und Diskussionen, bevor endgültige Entscheidungen getroffen werden. Die Bedenken der Anwohner umfassen nicht nur Lärm und verblasstes Landschaftsbild, sondern auch mögliche ökonomische Einbußen durch sinkende Immobilienpreise.
Ein größeres Bild der Windkraftproteste in Deutschland
Die Sorgen der Bürger sind Teil eines größeren Problems mit Windkraftprojekten in Deutschland. Laut einer Analyse, die auf energiewende.eu veröffentlicht wurde, gibt es landesweit etwa 290 aktive Bürgerinitiativen gegen Windkraft. Diese Initiativen sind nicht grundsätzlich gegen die Energiewende, vielmehr haben sie spezifische Bedenken, die oft persönliche Nachteile oder Umweltfragen betreffen.
Viele Anwohner befürworten alternative Ansätze wie Solarenergie oder Wasserkraft, wobei das Verhältnis zwischen aktiven Gegnern und Befürwortern der Windkraft 1:11 beträgt. Immer wieder wird auf die negativen Auswirkungen hingewiesen, darunter Lärm, verschlechterte Wohnqualität und Bedrohungen für die Tierwelt. Diese Bedenken haben dazu geführt, dass insgesamt über 185.890 Menschen in Bürgerinitiativen gegen Windkraft Stellung bezogen haben, dies zeigt ein wachsendes Unbehagen bezüglich der Pläne zur Energiewende.»