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Proteste in Dommitzsch: Bürgerinitiative kämpft gegen Windräder im Wald!

In Dommitzsch formiert sich Widerstand gegen die Pläne zur Errichtung von Windrädern im Stadtwald. Die Bürgerinitiative „PRO Labaun“ hat sich zusammengefunden, um gegen das Projekt zu protestieren und den Erhalt eines über 100 Jahre alten Waldes zu sichern. Bei einer kürzlich abgehaltenen Einwohnerversammlung, die 270 Besucher anzog, wurde die Besorgnis über die geplante Installation von circa zehn Windrädern deutlich. Diese sollen in unmittelbarer Nähe eines Vogelschutzgebiets und innerhalb eines Landschaftsschutzgebiets, dem „Dübener Heide“, errichtet werden, was von den Gegnern als gravierend eingestuft wird.

Bürgermeister Bernd Schlobach (parteilos) äußerte, dass er einen Kurswechsel der Stadtverwaltung für nicht notwendig halte. Er sieht den Windpark jedoch als entscheidenden Schritt zur Umsetzung der Energiewende in Deutschland, Sachsen und dem Landkreis. Über die möglichen finanziellen Vorteile, die sich aus Pachtverträgen, EEG-Umlagen und Gewerbesteuer ergeben könnten, ließ er ebenfalls keine Zweifel. Die Pachtbedingungen würden Einnahmen von rund 45 Millionen Euro für den Stadthaushalt über die nächsten 30 Jahre sichern, was den Zustimmung der Mehrheit des Stadtrats zu dem Vorhaben erklärt.

Proteste und Diskussionen

Die Bürgerinitiative „PRO Labaun“ hat ihre Kritik an den Windkraftplänen verstärkt. Der Stadtwald, in dem die Windräder entstehen sollen, beherbergt nicht nur intensiv genutzte Erholungsgebiete, sondern auch streng geschützte Tier- und Pflanzenarten. Schlobach räumte ein, dass er mit Widerstand gerechnet habe, da das Thema bereits 2022 kontrovers im Stadtrat diskutiert wurde. Er schloss jedoch nicht aus, dass ein Bürgerentscheid über das Projekt stattfinden könnte, sollte der Druck seitens der Bürger anhalten.

Die geplanten Windräder erreichen eine Höhe von bis zu 267 Metern, was sie fast doppelt so hoch macht wie die Windräder in Prettin (Sachsen-Anhalt). Solche Dimensionen werfen Fragen über die Auswirkungen auf die Umgebung und mögliche Immissionen auf. Eine umfassende öffentliche Diskussion über diese Aspekte scheint notwendig zu sein, um das Vertrauen der Bevölkerung in die Planungen zu stärken.

Kontext der Protestbewegung

Die Situation in Dommitzsch ist ein Beispiel für ein weit verbreitetes Phänomen in Deutschland. Laut einer Analyse gibt es in der gesamten Bundesrepublik zahlreiche Bürgerinitiativen gegen Windkraftprojekte. Schätzungen zufolge zeigen zwischen 121.000 und 342.000 Menschen Widerstand gegen Windkraft an Land, während nur ein kleiner Teil der Initiativen tatsächlich aktiv ist. Die Mehrheit der Bürgerinitiativen wird durch Sorgen um Lärm, Naturschutz und ästhetische Bedenken motiviert, nicht zwangsläufig gegen die Energiewende insgesamt.

Die etwa 290 aktiven Initiativen in Deutschland stehen im Kontrast zu den über 1,4 Millionen Menschen, die für mehr Klimaschutz demonstrierten. Diese Kluft verdeutlicht, dass viele Bürger zwar hinter dem allgemeinen Ziel der Energiewende stehen, jedoch individuelle Nachteile befürchten, die mit der Errichtung von Windkraftanlagen verbunden sind. Im Fall von Dommitzsch wird weiterhin diskutiert, ob ein Bürgerentscheid das Vorhaben möglicherweise stoppen kann.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Dommitzsch, Deutschland
Beste Referenz
saechsische.de
Weitere Infos
mdr.de

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