
Die Elbbrücke in Bad Schandau ist nach monatelanger Sperrung endlich wieder für den Verkehr freigegeben. Am 10. April 2025 wurden die Absperrungen am frühen Nachmittag abgebaut, was sowohl für Anwohner als auch für Ausflügler eine Erleichterung darstellt. Erstmals überquerten wieder Autos und Passanten die Brücke, die jetzt für PKW und Lkw bis 7,5 Tonnen, sowie Radfahrer und Fußgänger zugänglich ist. Fahrzeuge mit einem höheren Gesamtgewicht müssen jedoch eine Umleitung in Kauf nehmen. Polizei und Verkehrsbehörde werden die Einhaltung der Gewichtsbeschränkung überwachen, um die Sicherheit auf der Brücke zu gewährleisten.
Infrastrukturministerin Regina Kraushaar bestätigte, dass die Brücke, die auch als „Schwester der Carolabrücke“ bezeichnet wird, durch einen Belastungstest als stabil eingestuft wurde. Diese Entwicklung erfolgt nach der Sperrung der Brücke am 7. November 2024, die aus Sicherheitsgründen nach einem Teileinsturz der Dresdner Carolabrücke notwendig wurde. Bautätigkeiten wie die Reinigung der Fahrbahnen, das Aufbringen von Markierungen sowie das Aufstellen von Verkehrsschildern wurden vor der Wiedereröffnung abgeschlossen, wie MDR berichtet.
Wichtige Prüfungen und ihre Konsequenzen
Die Freigabe der Elbbrücke wurde auch durch aktuelle Prüfmethoden ermöglicht, die von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) entwickelten werden. Diese Methoden zielen darauf ab, die Tragfähigkeit bestehender Brücken mithilfe modernster Technologien zu überprüfen, um Sperrungen und Abrisse zu vermeiden. Stefan Küttenbaum, ein Experte an der BAM, betont die Notwendigkeit, dass die statischen Berechnungen nicht nur auf veralteten Plänen basieren, sondern durch aktuelle Messdaten gestützt werden sollten. BAM setzt sich dafür ein, dass moderne, zerstörungsfreie Prüfmethoden in die offiziellen Berechnungen integriert werden, um die allgemeine Sicherheit im Brückenbau zu verbessern.
Die veralteten Berechnungen sind oft nicht ausreichend, um die heutigen Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. Aus diesem Grund wird das Forschungsprojekt „ZfPStatik“ in Angriff genommen, um moderne Verfahren für zerstörungsfreie Prüfungen zu entwickeln und anzuwenden. Mit einem Gesamtvolumen von 1,1 Millionen Euro wird das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.
Konsequenzen für Anwohner und Verkehr
Bürgermeister Thomas Kunack äußerte sich überaus erleichtert über die Wiedereröffnung und bedankte sich bei den Anwohnern für ihre Geduld während der langen Sperrzeit. Die Freigabe der Brücke bedeutet für viele eine Aufhebung der langen Umleitungen, die in der Zeit der Sperrung notwendig waren. Die nächste Brücke für den Straßenverkehr ist 20 Kilometer entfernt in Pirna, was die Bedeutung der Elbbrücke für die lokale Infrastruktur unterstreicht.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Freigabe der Elbbrücke in Bad Schandau eine wichtige Maßnahme für die Wiederherstellung der Verkehrsanbindung in der Region ist. Sicherheitsprüfungen und moderne Technik spielen eine zentrale Rolle, um auch in Zukunft die Sicherheit der Brücken zu gewährleisten.