
Am 16. März 2025 um 22:11 Uhr wurde das Mädchen Martha im Helios Klinikum Pirna geboren und markiert damit die 100. Geburt des Jahres. Wie die Sächsische berichtet, wiegt die kleine Martha 3180 Gramm und ist 50 Zentimeter groß. Ihre Mutter, Kim, erholt sich nach einem komplikationslosen Kaiserschnitt. Die Familie kam am Sonntag ins Klinikum, wo der eingreifende Eingriff notwendig wurde. Mutter und Kind sind wohlauf und werden bald nach Hause entlassen.
Die große Zahl an Geburten im Helios Klinikum Pirna ist bemerkenswert. Im Jahr 2024 wurden dort insgesamt 473 Kinder geboren, darunter fünf Zwillingsgeburten. Die letzten Jahre zeigen einen kontinuierlichen Trend: 2024 gab es 468 Geburten, davon 249 Mädchen und 224 Jungen. Das Klinikum ist die einzige Einrichtung mit einer Entbindungsstation und einer Kinderklinik im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
Kaiserschnitt: Ein wachsendes Phänomen
Der Kaiserschnitt, der auch für die Geburt von Martha erforderlich war, ist in den letzten Jahren in Deutschland zunehmend populär geworden. Laut einer Analyse der RND lag die Kaiserschnittrate 2023 bei 32,6% der 667.705 Entbindungen in Krankenhäusern, was eine Verdopplung seit 1991 darstellt. Ein Höchststand wurde zuletzt 2011 mit 32,2% erreicht.
Regionale Unterschiede sind ebenfalls bemerkenswert: Im Saarland liegt die Kaiserschnittrate bei 36,4%, während Sachsen mit 25,6% die niedrigsten Raten aufweist. Eine Reihe von Faktoren beeinflusst diese rasant steigenden Zahlen, darunter gesellschaftliche und kulturelle Besonderheiten sowie die personelle Ausstattung und Erfahrung in den geburtshilflichen Abteilungen. Die Eins-zu-eins-Betreuung durch Hebammen senkt die Kaiserschnittrate.
Risiken und Vorteile
Trotz der Wahrnehmung als sichere Option bringt ein Kaiserschnitt auch Risiken mit sich. Dazu gehören eine mögliche Beeinträchtigung des Stillbeginns, ein erhöhtes Risiko für Atemwegserkrankungen bei den Neugeborenen sowie Wundheilungsstörungen bei der Mutter. Auch psychische Komplikationen können auftreten, wie etwa das Gefühl des Versagens bei der Geburt. Die WHO empfiehlt eine optimale Kaiserschnittrate von 10-15%. Aktuell sind jedoch etwa 90% der Eingriffe nicht medizinisch notwendig, sondern beruhen auf relativen Indikationen.
Das Geburtsprofil hat sich in den letzten Jahren verändert, da viele werdende Mütter über 40% übergewichtig oder adipös sind. Weitere Risikofaktoren sind unter anderem Bluthochdruck, Diabetes und Mehrlingsschwangerschaften. Experten empfehlen daher eine differenzierte Betrachtung der Geburtsmethoden: Jede hat ihre Vor- und Nachteile und sollte individuell abgewogen werden.