
Im Vogtland hat die Erde erneut gebebt. Wie tag24.de berichtet, wurden am Donnerstagmorgen in Klingenthal drei leichte Erdbeben mit Magnituden von 2,5, 2,1 und 1,8 auf der Richterskala registriert. Diese Beben könnten den Beginn einer neuen aktiven Phase des Erdbebenschwarms markieren, der am 18. März 2024 begann. Seitdem wurden in der Region etwa 2000 Beben verzeichnet, von denen 16 eine Stärke von 2,0 überschritten und somit potenziell spürbar waren.
Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie gibt an, dass bei den jüngsten Erdbeben keine Schäden gemeldet wurden. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von etwa 11 Kilometern, was global als sehr flach gilt und dazu führt, dass selbst bei geringen Magnituden diese Beben häufig spürbar sind. Die aktuellen Erschütterungen wären normaler Weise in einem Umkreis von 30 bis 50 Kilometern wahrnehmbar gewesen, vielen Menschen entgingen sie jedoch möglicherweise aufgrund des zeitgleich tobenden Sturms.
Schwarmbeben im Vogtland
Schwarmbeben sind im Vogtland eine typische Erscheinung. Laut mdr.de traten die Beben am Donnerstagmorgen in einer Tiefe von rund zehn Kilometern auf, wobei die meisten Magnituden unter 1 lagen. Zwischen 2:37 Uhr und 9:17 Uhr wurden insgesamt 30 Erdstöße registriert, und das stärkste Beben erreichte um 7:37 Uhr eine Magnitude von 2,2 bis 2,3.
Diese Schwarmbeben entstehen, wenn angestaute Spannungsenergie an geologischen Störungen freigesetzt wird. Neuere Studien haben festgestellt, dass aufsteigende Fluida und Gase in der Erdkruste eine Rolle bei diesen Erdbeben spielen könnten. Um diese Aktivitäten besser zu überwachen, wurde Anfang 2024 ein neues Netzwerk von Messstationen installiert, das sehr tiefe Löcher umfasst und unter der Leitung des Deutschen GeoForschungsZentrums steht. In den ersten zwei Wochen nach der Inbetriebnahme wurden tausende von Beben zwischen 0 und 2,6 registriert. Der aktuelle Erdbebenschwarm gilt als bemerkenswert, weil er mehr als 14 Tage andauert und sich in einer der aktivsten Regionen um Novy Kostel auch in deutschen Gebieten bemerkbar macht.