
Die städtische Wohnungsbaugesellschaft WBG hat mit der Sanierung eines 40 Jahre alten Wohnblocks am Chrieschwitzer Hang in Plauen begonnen. Gelegen an der Dr.-Friedrich-Wolf-Straße, direkt neben dem Einkaufszentrum Elster-Park, stehen die Arbeiten seit dem Sommer des vergangenen Jahres im Fokus. Die Sanierung umfasst unter anderem das Anbringen von Wärmedämmelementen an allen Außenwänden des Gebäudes, was signifikante Verbesserungen der Energieeffizienz zur Folge haben soll.
Besonders umstritten sind die Pläne, die Wohnungen im obersten Geschoss des Blocks in Abstellkammern umzuwandeln. Diese Entscheidung hat bereits zu Reaktionen unter den verbleibenden Mietern geführt, die durch die bevorstehenden Änderungen verunsichert sind. Die WBG betont jedoch, dass die Modernisierung notwendig sei, um das Wohnangebot zukunftssicher zu gestalten. Der Wunsch nach älteren, traditionelleren Wohnkonzepten trifft hier auf die Notwendigkeit zur Anpassung an moderne energetische Standards.
Neuartige Energiekonzepte
Ein zukunftsweisendes Projekt in Aschersleben zeigt, wie durch neue technische Lösungen die Energieeffizienz erhöht werden kann. Warmwasserboiler in den Wohnungen könnten den Autarkiegrad um bis zu 10% steigern. Hier wurde ein Prototyp eines dezentralen Boilers entwickelt, der überschüssigen Strom aus Photovoltaikanlagen nutzt. Simulationen belegen, dass in über 90% der Fälle der erzeugte Überschussstrom ausreichend ist, um die Warmwasserversorgung zu garantieren.
Zusätzlich soll eine einfache Zeitschaltuhr den Verbrauch des PV-Stroms zwischen März und Oktober steuern. Solche Innovationen ermöglichen es, dass Mieter in modernen Häusern wohnen und dennoch ähnliche Mietpreise wie vor der Sanierung zahlen. Die Pauschalmiete von 11,50 Euro pro Quadratmeter deckt dabei Wohnen, Energie, Heizung und sogar Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge ab.
Marktentwicklung und Herausforderungen
Der Wandel im Gebäudesektor, so wie er in den Projekten in Aschersleben bereits sichtbar wird, ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Vermieter haben ein Interesse an einem effizienten Gebäudebetrieb, da sie die Kosten langfristig tragen müssen. Zudem gibt es einen Widerstand von traditionellen Anbietern in der Wohnungswirtschaft gegen die neuen Konzepte. Dennoch zeigt die positive Resonanz seitens der Wohnungswirtschaft und Banken, dass es einen klaren Weg in Richtung nachhaltiger Wohnformen gibt.
Das Monitoring der Gebäudetechnik wird als notwendig erachtet, um eine konstante Überwachung der Energieverbräuche zu gewährleisten. Die Verträge sehen eine Obergrenze für den Verbrauch vor, was dazu führen kann, dass Mietern bei Überschreitung die Flatrate gekündigt wird. Dieses Konzept soll sicherstellen, dass sowohl die Lebensqualität der Mieter als auch die umwelttechnischen Standards gewahrt bleiben.