
In den letzten Jahren hat Italien, insbesondere die Inseln Sardinien und Sizilien, eine Welle von neuen Vorschriften für Strandbesucher eingeführt, um die Auswirkungen des Tourismus auf die Umwelt zu minimieren und den hohen Besucherzahlen entgegenzuwirken. Der beliebte Strand La Pelosa in Stintino, Sardinien, ist ein Beispiel für diese Maßnahmen. Diese umfassen ein strenges Handtuchverbot sowie eine Reservierungspflicht für den Zutritt.
Sardinien ist für seine klaren Gewässer und traumhaften Strände bekannt und zieht jährlich etwa 300.000 Touristen an. Die amtierende Bürgermeisterin Rita Vallebella hat für den Strand La Pelosa eine Tagesbesucherobergrenze von 1.500 Personen eingeführt. Früher lagen an Spitzentagen bis zu 5.000 Besucher am Strand, was zu einer Überlastung führte. Um diesem Problem entgegenzuwirken, müssen Strandbesucher ihren Platz im Voraus reservieren, was 3,50 Euro kostet. Die Reservierungen erfolgen über die App „Heart of Sardinia“ und sind maximal 48 Stunden im Voraus möglich.
Strenge Vorschriften am Strand
Besondere Aufmerksamkeit verdient das Verbot, handtuchauf dem Sand zu liegen. Dies soll verhindern, dass der feine Sand verloren geht. Wer mit einem Handtuch am la Pelosa erwischt wird, muss mit einer Geldstrafe von 100 Euro rechnen. Daneben wird die Einhaltung von Umweltvorschriften streng kontrolliert. So erhielt ein Umweltsünder, der einen Zigarettenstummel in den Sand warf, ein Bußgeld von 160 Euro.
Ähnliche Regelungen finden sich auch an anderen Stränden Sardiniens, wie Cala dei Gabbiani und Cala Biriala, die eine maximale Besucherzahl von 300 pro Tag haben, sowie Cala Goloritzè, wo der Zugang auf 250 Personen pro Tag begrenzt ist. Dies ist Teil eines umfassenderen Trends in Italien, bei dem Strände Messungen ergreifen, um Überfüllungen zu vermeiden und den Umweltschutz zu fördern.
Besucherkontrolle und Gebühren
Diese Einschränkungen sind auch in anderen Regionen Italiens zu beobachten. Auf der sizilianischen Insel Lampedusa gelten ähnliche Regelungen, wie einige Gemeinden in Sardinien umgesetzt haben. Dort ist nicht nur der Zugang limitiert, sondern es müssen auch Eintrittsgelder entrichtet werden, um die Instandhaltung der Strände zu sichern.
Bürgermeister Stefano Monni, der in den verschiedenen Gemeinden von Sardinien Vorschriften eingeführt hat, betont die hohe Bedeutung des Umweltschutzes. Zukünftige Maßnahmen könnten zudem vorschreiben, dass Strandbesucher mehr Abstand zueinander halten müssen, um eine weitere Überfüllung zu vermeiden.
Italien ist eines der beliebtesten Reiseziele, insbesondere für Badeurlaube während des Sommers. Diese neuen Regelungen zielen darauf ab, ein Gleichgewicht zwischen Tourismus und Naturschutz herzustellen. Die Umweltschutzorganisation Legambiente hat kürzlich die besten Strände Italiens ausgezeichnet, wobei unter den 21 ausgezeichneten Stränden auch sieben aus Sardinien stammen. Dies zeigt, wie wichtig es ist, die Schönheit dieser Küstenabschnitte zu bewahren.
Für viele Reisende bleibt der Besuch der italienischen Strände jedoch eine unvergessliche Erfahrung, insbesondere in Anbetracht der beeindruckenden Natur und der reichen kulinarischen Traditionen.