
Bei der Blitzschach-Weltmeisterschaft führte ein Vorfall um Magnus Carlsen zu Spannungen und Änderungen in der Kleiderordnung des Welt-Schachverbands FIDE. Carlsen und Ian Nepomniachtchi teilten sich den Titel, während Wesley So den dritten Platz belegte. Sebastian Siebrecht, Turnierdirektor der Offenen Internationalen Bayerischen Meisterschaft am Tegernsee, äußerte sich kritisch zu der Situation.
Magnus Carlsen, der als bester Schachspieler der Welt gilt, wurde in New York während der Schnellschach-Weltmeisterschaft mit einer Geldstrafe von 200 Dollar belegt. Hintergrund war, dass er in Jeans erschien, was gegen die FIDE-Kleiderverordnung verstieß. Carlsen weigerte sich, die Jeans zu wechseln, was dazu führte, dass er für die neunte und zehnte Runde nicht aufgestellt wurde. Nach Verhandlungen stimmte Carlsen jedoch zu, zur Blitzschach-Weltmeisterschaft zurückzukehren.
Kritik an der Kleiderordnung
Siebrecht kritisierte die Handhabung des Vorfalls und betonte die Notwendigkeit eines strengen Dress-Codes für internationale Veranstaltungen. Er wies darauf hin, dass Carlsen nicht der erste Spieler ist, der für die Missachtung der Kleiderregeln zur Verantwortung gezogen wird. In der Vergangenheit wurden Teilnehmer, die gegen die Kleiderordnung verstießen, von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen. Siebrecht sieht jedoch keinen Grund, die Kleiderregeln des Deutschen Schachverbands zu verschärfen, da deutsche Schiedsrichter in der Regel Lösungen für Kleiderfragen finden.
Die Diskussion über die Kleiderordnung wurde neu entfacht, nachdem Carlsen weiterhin der Meinung war, dass er nicht umziehen wolle. Dies führte zu einer Verwarnung und der Geldstrafe. Der Hauptschiedsrichter Alex Holowczak stellte klar, dass Carlsen nicht aus dem Turnier geworfen wurde und in der zehnten Runde spielen durfte. FIDE-Vertreter verteidigten die Kleiderordnung mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit, Professionalität und Fairness zu gewährleisten.
Diese Vorfälle fanden im Rahmen der 2024 FIDE Schnellschach-Weltmeisterschaft statt, die in einem 13-rundigen Schweizer System ausgetragen wurde. Bei dieser Meisterschaft beträgt die Bedenkzeit 15 Minuten plus 10 Sekunden Zeitzuschlag, während die Blitzmeisterschaft ein K.O.-System mit einer Bedenkzeit von 3+2 verwendet. Das Preisgeld beträgt insgesamt 1,5 Millionen Dollar. Carlsen beendete die Schnellschach-WM mit 5 von 8 möglichen Punkten, während die GMs Volodar Murzin, Jan-Krzysztof Duda, Arjun Erigaisi und Alexander Grischuk das Open mit 7 von 9 Punkten anführten.
Carlsen äußerte seine Frustration über die Entscheidungen und die Durchsetzung der Kleiderordnung, die auch Ian Nepomniachtchi traf, der ebenfalls eine Strafe für das Tragen von Sportschuhen erhielt.